Fisch und
Lehm für Jedermann
Rondelle finden sich seit einigen
Jahren in einer zunehmenden Zahl von Spielen. Entsprechend variabel sind auch
die Dinge die auf ebenjenen platziert werden. Von Baustoffen wie etwa Holz oder
Marmor (wie bei „Ora et Labora“ oder „Die Paläste von Carrara“) über
Schiffsteile („Die Werft“), bis hin zu Arbeitern ("Tzolk‘In") reicht dabei die
Auswahl. Dass allerdings ganze Bauwerke ihren Weg auf den Rundkurs finden dürfte
doch eher die Ausnahme sein.Genau dies passiert allerdings in
Uwe Rosenbergs „Spiel für Zwei“: Der Binnenhafen (Lookout Spiele). Wie wir es
bereits von dessen großen Bruder „Le Havre“ kennen, erwerben wir dabei Gebäude
deren Produktionsgüter uns den Bau weiterer Gebäude oder schlicht ein stetiges
Einkommen (und damit Siegpunkte) ermöglichen.
Die Aktionen
Das Grundprinzip von Der Binnenhafen
ist dabei überraschend simpel. Jeder Spieler erhält zu Beginn ein Warenlager in
dem 4 Holzsteine die verfügbare Menge Holz, Fisch, Lehm und Getreide angeben.
Darüber hinaus besitzt jeder sein persönliches Rondell auf dem alle erworbenen
Gebäude platziert werden. Über 12 Runden führen die Spieler abwechselnd
Aktionen aus indem sie entweder ein neues Gebäude erwerben oder ein bereits
erworbenes Aktivieren. Runde für Runde stehen dabei mehr Gebäude zum Bau zur
Verfügung. Gleichzeitig steigert sich die Effektivität der Bauwerke auf dem
Rondell, wenn man sie mehrere Runden ungenutzt lässt.
Die Bauwerke
Wie beim großen Bruder dreht sich
also auch beim Binnenhafen alles um Erwerb und Aktivierung von Gebäuden.
Entsprechend bleibt eine etwas genauere Betrachtung eben jener nicht aus. Jedes
Gebäude unterteilt sich dabei in Baukosten (Lehm, Holz oder Franc), Geldwert
bei Spielende („Siegpunkte“) sowie seine Funktion. Diese beeinflussen
mehrheitlich das Lager und erhöhen etwa die Fisch- oder Lehmbestände. Darüber
hinaus erlauben weitere Bauwerke das Umwandeln dieser Rohstoffe in Franc. Wie
oft die einzelnen Aktionen ausgeführt werden entscheidet sich durch die
Position auf dem Rondell und damit mit dem Zeitpunkt der letzten Nutzung. Auch
die Gebäude des Mitspielers lassen sich gegen eine kleine Gebühr verwenden. Nach
12 Runden wird das Barvermögen mit dem Wert der Gebäude addiert um den
Spielsieger zu ermitteln.


Die Probleme
Die obigen Abschnitte umfassen bereits einen großen Teil der Regeln, entsprechend einfach gestaltet sich der Einstieg bei Der Binnenhafen. Die Möglichkeiten einer Runde sind überschaubar, die Wartezeiten entsprechend kurz. Auch die Gesamtspielzeit liegt mit rund 30 Minuten auf sehr angenehmem Niveau. Bis zu diesem Punkt stellt Der Binnenhafen einen würdigen Nachfolger für „Agricola:Die Bauern und das liebe Vieh“ dar. An dieser Stelle möchte ich nun einen kleinen Abschnitt der entsprechenden Rezension (gekürzt) zitieren: „Nach einigen Partien schleicht sich das Gefühl ein, dass jede Partie sehr ähnlich verläuft. Es bilden sich doch recht zügig erfolgreiche Pfade heraus. Dies ist nicht zuletzt dem vorgegebenen Aufbau geschuldet, der in jeder Partie identisch ist.“ Der Binnenhafen steht nicht nur vor dem gleichen Problem, er verschärft es sogar noch weiter. Ähnlich wie bei Agricola ist der Spielaufbau identisch. Die Gebäude kommen immer zum gleichen Zeitpunkt ins Spiel, eine Variation im Aufbau existiert nicht. Hier kommt allerdings noch erschwerend hinzu, dass die Gebäude des Mitspielers verwendet werden dürfen. Da der Preis mit nur einem Franc für den Spielausgang fast bedeutungslos ist, kann ich getrost jedes gegnerische Gebäude nutzen, das dieser mir weggeschnappt hat. Durchdachte Produktionsketten oder aufeinander aufbauende Bauwerke werden dadurch unnötig. Obendrein sind sich viele Gebäude sehr ähnlich, deren Wirkungen austauschbar. Entsprechend wird fast immer das Bauwerk errichtet, das bei Spielende die meisten Siegpunkte verspricht. Als Folge kommt bereits nach wenigen Partien das Gefühl auf, Alles schon einmal gesehen zu haben. Neues sucht man vergebens, auch eine Lernkurve ist nach dem anfänglichen Einstieg kaum noch zu verzeichnen.
In Summe bleibt das
Spiel merklich hinter Agricola: Die Bauern und das liebe Vieh zurück, welches
in fast allen Bereichen das spannendere und unterhaltsamere Spiel ist. Einige
wenige Partien bringen durchaus Spaß, langfristig gibt es allerdings einfach zu viele bessere Alternativen.
Die obigen Abschnitte umfassen bereits einen großen Teil der Regeln, entsprechend einfach gestaltet sich der Einstieg bei Der Binnenhafen. Die Möglichkeiten einer Runde sind überschaubar, die Wartezeiten entsprechend kurz. Auch die Gesamtspielzeit liegt mit rund 30 Minuten auf sehr angenehmem Niveau. Bis zu diesem Punkt stellt Der Binnenhafen einen würdigen Nachfolger für „Agricola:Die Bauern und das liebe Vieh“ dar. An dieser Stelle möchte ich nun einen kleinen Abschnitt der entsprechenden Rezension (gekürzt) zitieren: „Nach einigen Partien schleicht sich das Gefühl ein, dass jede Partie sehr ähnlich verläuft. Es bilden sich doch recht zügig erfolgreiche Pfade heraus. Dies ist nicht zuletzt dem vorgegebenen Aufbau geschuldet, der in jeder Partie identisch ist.“ Der Binnenhafen steht nicht nur vor dem gleichen Problem, er verschärft es sogar noch weiter. Ähnlich wie bei Agricola ist der Spielaufbau identisch. Die Gebäude kommen immer zum gleichen Zeitpunkt ins Spiel, eine Variation im Aufbau existiert nicht. Hier kommt allerdings noch erschwerend hinzu, dass die Gebäude des Mitspielers verwendet werden dürfen. Da der Preis mit nur einem Franc für den Spielausgang fast bedeutungslos ist, kann ich getrost jedes gegnerische Gebäude nutzen, das dieser mir weggeschnappt hat. Durchdachte Produktionsketten oder aufeinander aufbauende Bauwerke werden dadurch unnötig. Obendrein sind sich viele Gebäude sehr ähnlich, deren Wirkungen austauschbar. Entsprechend wird fast immer das Bauwerk errichtet, das bei Spielende die meisten Siegpunkte verspricht. Als Folge kommt bereits nach wenigen Partien das Gefühl auf, Alles schon einmal gesehen zu haben. Neues sucht man vergebens, auch eine Lernkurve ist nach dem anfänglichen Einstieg kaum noch zu verzeichnen.
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