Es nimmt einfach kein
Ende. Egal aus wie vielen Verliesen wir entkommen, egal wie viele
Unterwasserabenteuer wir erfolgreich bestreiten oder wie viele alte Relikte wir
aufstöbern… es finden sich immer wieder neue Aufgaben. Schuld daran haben, zu
einem nicht ganz unwesentlichen Bestandteil, das Ehepaar Brand und der Kosmos
Verlag. Denn kaum haben wir die Fälle vier bis sechs der EXIT-Reihe gelöst,
gibt es auch schon wieder Nachschub. Diesmal mit „Die ???: Das Haus der Rätsel“,
„Der versunkene Schatz“ sowie „Der Tote im Orient-Express“.
Rätselraten
Eine Beschreibung des
Spielablaufs könnte ich mich ja eigentlich sparen, dürften die meisten von euch
doch bereits den einen oder anderen Fall kennen und gelöst haben. Dennoch will
ich zumindest einen kurzen Abriss geben: Nach wie vor geht es darum, gemeinsam
und möglichst zügig Rätsel zu lösen. Das Material beschränkt sich zumeist auf
eine Handvoll Karten, ein wenig Pappe und hier und ein kleines Gimmick. Die
Karten und ein beiliegendes Heft geben dabei stets an, welche Rätselkarten wir
ziehen dürfen. Lösen wir ein Rätsel, erhalten wir einen dreistelligen Code, den
wir auf der beiliegenden Scheibe abtragen. Ist die Lösung korrekt, gibt es
neues Material. Bei einem Fehler (oder fehlenden Ideen), stehen uns Hilfekarten
zur Verfügung, die uns Stück für Stück der Lösung näherbringen. Nach zumeist
zehn Rätseln ist Schluss, Dauer und benötigte Hilfekarten geben nun unsere
Punkte an.
Geschichte
ist Trumpf
Einer der am häufigsten
gehörten Kritikpunkte der EXIT-Reihe betraf die schwache thematische Einbindung.
Zwar waren die einzelnen Rätsel eines Falles mehr oder weniger lose miteinander
verknüpft, eine wirklich packende Geschichte konnte man dem Spiel aber nun
wirklich nicht unterstellen. Genau hier finden sich im neuen Set nun die
spannendsten Neuerungen. Insbesondere „Der Tote im Orient-Express“ trumpft mit
einer gelungenen Rahmenhandlung auf. Während des Spiels finden wir immer wieder
neue Indizien die wir, ganz im Sinne der Vorlage, zum Überführen eines Mörders
benötigen. Dabei ist es durchaus möglich, die Box zu meistern, den Täter aber
entkommen zu lassen. Im Gegenzug ist der Fall (und auch der Fall der drei
Fragezeichen) deutlich linearer als gewohnt, häufig hat man nur das Material
für genau ein Rätsel vor sich liegen.
Fazit
Die ersten EXIT-Fälle
haben mit ihrem Erscheinen die Messlatte für Escape-Spiele sehr hoch gehängt.
Da erscheint es fast zwangsläufig, dass diese Vorgabe früher oder später
gerissen wird. Doch noch kann ich beruhigen. Denn das Niveau wurde nicht nur
gehalten, die neuen Fälle bieten tatsächlich sogar noch mehr als ihre
Vorgänger. Die Rätsel sind gewohnt kreativ und abwechslungsreich, es warten
nach wie vor viele Überraschungen und die gelungene Hintergrundgeschichte sorgt
für zusätzliche Spannung. Auch die Angabe des Schwierigkeitsgrades deckt sich
bislang mit meinen Erfahrungen und bietet eine gute Orientierung.
Natürlich sind dabei nicht
alle Rätsel gleichermaßen spannend, manche davon arten eher in Fleißarbeit oder
Herumprobieren aus. Der überwiegende Teil der Aufgaben weiß aber absolut zu
überzeugen. Auch würde ich die EXIT-Fälle nicht alleine angehen wollen. Dennoch
sind das absolute Kleinigkeiten, gemessen am Gesamteindruck. EXIT begeistert
einmal mehr.
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