Gilden
sammeln in 5 Farben
Das finstere
Mittelalter. Als ehemaliger Leibeigener mit überschäumendem Unternehmergeist
eröffnet ihr ein Zunfthaus um Ruhm und Reichtum zu erringen. So kurz und altbekannt
die Hintergrundgeschichte zu Guildhall, dem neuen Kartenspiel von Hope S. Hwang
(Pegasus). Bleibt nur zu hoffen, dass das Spielprinzip dem unkreativen
Hintergrund trotzt und zu überzeugen weiß.
Bei Guildhall handelt es
sich um ein Set-Sammel-Spiel mit Kartenmanagement. Die 2 bis 4 Spieler legen Karten aus und bilden damit
die Gilden deren Effekte im Spielverlauf starker werden. Vollständige Gilden
lassen sich gegen Siegpunkte eintauschen und ermöglichen damit den Spielsieg.
Von
Bauern, Historikern und Assassinen
Gerade einmal 2 Aktionen
stehen jedem Spieler pro Runde zur Verfügung um seine Gilden zu erweitern. Dies
geschieht zumeist indem eine der anfänglich 6 Handkarten ausgespielt und deren
Effekt aktiviert wird. So ermöglicht etwa die Tänzerin das Nachziehen von
Karten, Bauern liefern Siegpunkte, der Historiker bedient sich vom Ablagestapel
und der Assassine greift die Gilden der Mitspieler an. Im Anschluss landet die
Karte bei den bereits bestehenden, eigenen Gilden und verstärkt damit den
Effekt der in den Folgerunden ausgespielten Karten. Die Aktionen selbst werden
also stärker, je mehr Personen sich bereits der passenden Gilde angeschlossen
haben. Unfairerweise dürfen wir allerdings nicht wahllos Personal für die
Gilden anwerben. Vielmehr liegt jede Person in 5 verschiedenen Farben vor von
denen wir jede nur jeweils einmal besitzen dürfen. Gleichzeitig stellt dies das
erwünschte Ziel dar, können wir vollständige Gilden doch gegen Siegpunkte
eintauschen. Wer deren 20 hat gewinnt das Spiel.
Tausche
Gilde gegen Zusatzaktionen
Neben dem Ausspielen
einer Karte können wir als weitere Aktion auch eine oder zwei vollständige
Gilden (alle 5 Farben) werten. Als Belohnung winkt uns eine der offen
ausliegenden Siegpunktkarten. Neben einer Punkteausbeute im Bereich von 2 bis 9
Zählern liefern diese auch einmalige Soforteffekte. So winken etwa
Extraaktionen oder das Ziehen von Karten. Kartennachschub ermöglicht übrigens
auch die dritte zur Auswahl stehende Aktion, erlaubt sie doch die Hand wieder
auf 6 Karten aufzufüllen.
Fazit
Guildhall erscheint bei
Pegasus in der gleichen Verpackung wie etwa Munchkin und Chez Geek. Mit
Ausnahme der Größe hat es mit diesen Spielen allerdings wenig gemein. Guildhall
ist zwar ebenfalls als Füller oder Absacker zu betrachten, liefert dabei aber
deutlich mehr Spieltiefe als die zuvor genannten. Die Regeln sind zwar
schlicht, das Spiel selbst besticht aber durch spannende Entscheidungen und
verschiedene Herangehensweisen. In den ersten Partien scheint der Glücksanteil
dabei noch zu überwiegen, mit steigender Spielerfahrung nimmt der taktische
Anteil allerdings merklich zu.
Guildhall ist kein
abendfüllendes Strategiespiel, als Absacker oder für eine Partie zwischendurch
aber absolut zu empfehlen. Und zumindest in englischer Sprache ist die erste
Erweiterung bereits erschienen. Für Nachschub an neuen Karten ist also gesorgt.
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