Samstag, 5. Juli 2014

Istanbul



Ohne Helfer aufgeschmissen
Exotische Gerüche, ohrenbetäubender Lärm und Menschenmassen so weit das Auge reicht. Orientalische Märkte sind nicht gerade für ihre Privatsphäre und Gemütlichkeit bekannt, als Außenstehender wirkt man hier schnell verloren. Dass sich aber selbst hartgesottene und erfahrene Einheimische nur in Begleitung in das geschäftige Treiben stürzen, das zeigt uns nun Pegasus in „Istanbul“.

Als Edelsteinhändler ist es in „Istanbul“ (Rüdiger Dorn) unser Ziel, die vorhandenen Örtlichkeiten des Basars optimal zu nutzen um die benötigten Rubine zum Spielsieg zu ergattern. Dabei sind die 2 bis 5 Spieler aber nicht auf sich alleine gestellt sondern werden durch Helfer unterstützt. Ohne diese geht in Istanbul nämlich gar nichts.




Kurze Wege…
Der Markt in Istanbul ist dabei überraschend übersichtlich. Insgesamt 16 Stände werden für jede Partie neu in einem 4x4-Raster angeordneten. Bewegt sich unser Kaufman auf eines dieser Felder, führt er die passende Aktion aus. Zumindest solange ein Gehilfe dabei ist der die Arbeit erledigt und dafür auf dem Feld verbleibt. Solcherlei abgestellte Mitarbeiter stehen uns zwar nicht mehr unmittelbar zur Verfügung, können aber im weiteren Spielverlauf wieder eingesammelt werden.

…viel zu tun
Wofür genau verschwenden wir nun aber die Arbeitskraft unserer Untergebenen? Nun, einige Stände dienen schlicht dem Erwerb der zum Spielsieg benötigten Rubine. So erhalten wir diese etwa für Geld beim Edelsteinhändler oder im Sultanspalast für passende Waren. Auch der Ausbau unseres Handkarrens liefert einen Rubin, während unsere Schubkarre ansonsten nur zum Warentransport dient. Waren selbst können wir einerseits bei passenden Ständen erwerben, andererseits für Geld oder Moschee-Plättchen vermarkten. Diese wiederum liefern uns besondere Fähigkeiten und steigen, wie auch die meisten Rubine, mit jedem Kauf im Preis. Sobald ein Spieler genug Edelsteine eingesammelt hat, endet das Spiel.


Fazit
Während all das relativ kompliziert klingt, finden sich erfahrene Spieler doch sehr schnell zurecht. Viele Spielmechanismen sind aus ähnlichen Spielen bekannt. Waren sammeln, verkaufen und Siegpunkte (hier: Rubine) erwerben. Dazu noch einige Sonderfähigkeiten (Moschee-Plättchen), Zufallselemente (Karten und Würfel auf einigen Feldern) und ein variabler Aufbau und fertig ist das neue Strategiespiel. Einzig die Notwendigkeit stets Helfer mitzuführen habe ich in dieser Form noch nicht gesehen. Dies soll allerdings keinesfalls abwertend klingen, greifen diese Elemente in „Istanbul“ doch äußerst gelungen ineinander. Auch die eingängige Anleitung und die sehr stimmungsvolle Grafik locken wiederholt nach „Istanbul“.

Der hohe Wiederspielwert wird dabei durch einen variablen Aufbau sichergestellt. Die optimale Kombination der Plättchen hängt im Wesentlichen von deren Entfernung zueinander ab und variiert damit in jedem Spiel. Auch die Interaktion zwischen den Spielern sorgt für Abwechslung. Fast jeder Kauf von Rubinen hebt den Preis für die Mitspieler, ein Feld zu betreten auf dem Bereits ein Händler steht muss teuer bezahlt werden. Dadurch spielt sich jede Partie anders und bietet immer wieder neue Herausforderungen. Insgesamt also ein Spiel mit schnellem Einstieg und spannenden Entscheidungen. Eine erstklassiges Spiel das verdient auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres steht..



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