Würfel. Seit Tausenden
von Jahren dienen sie der Belustigung und dem Zeitvertreib und auch heute sind
sie aus der Spielelandschaft noch immer nicht wegzudenken. Ob in einfachen
Spielen für zwischendurch oder komplexen Machwerken, ob als simpler Sechsseiter
oder wohlgeformter Zwanziger, ob als Raumschiff, Rohstoff oder Wurfgeschoss…
die Ideen für die Verwendung von Würfeln scheinen einfach nicht abzureisen. In
Blueprints (Z-Man Games) von Yves Tourigny finden sie nun Verwendung als
Baumaterial.
Als Bauarbeiter
versuchen 2 bis 4 Spieler Gebäude anhand vorgegebener Blaupausen (Skizzen) zu
errichten. Jedes Bauwerk besteht dabei aus bis zu sechs Würfeln. Punkte gibt es
am Ende etwa für das Einhalten der Bauvorgabe, das Erreichen bestimmter
Bonusziele oder je nach Würfelfarbe.
Der
Bau
Vor Beginn jeder der 3
Durchgänge bekommen die Spieler eine Blaupause ausgeteilt, welche hinter
Sichtschirmen platziert werden. Diese bestimmt, auf welchen Feldern und in
welcher Höhe die Würfel liegen sollten, um am Ende zusätzliche Punkte zu
kassieren.
Wer an der Reihe ist
schnappt sich nun einen der Würfel aus der Tischmitte und platziert diesen auf
einem der Felder. Als einzige Einschränkung gilt dabei, dass ein Würfel der auf
einem anderen Würfel platziert wird, mindestens dessen Augenzahl erreichen
muss. Zum Abschluss zieht und würfelt der Spieler einen neuen Sechsseiter und
der nächste Spieler ist an der Reihe. Hat jeder Spieler 6 Würfel verbaut endet
der Durchgang und es kommt zur Wertung.
Die
Wertung
An dieser Stelle kommen
die 4 unterschiedlichen Würfelfarben ins Spiel, denn jede Farbe liefert auf
verschiedene Art Punkte. Während Orange etwa für jeden Würfel in direkter
Nachbarschaft punktet, ist Schwarz umso lukrativer, je höher der Würfel gebaut
wurde. Die Transparenten Würfel liefern ganz banal Punkte entsprechend der
Augenzahl, Grün wird umso lukrativer je mehr Sechsseiter derselben Farbe im
Spiel sind. Wurden die Würfel abgerechnet gibt es obendrein noch Bonuspunkte
für denjenigen, der sich bei seinem Bauvorhaben genau an die Blaupause gehalten
hat.
Siegpunkte
Da Wertungspunkte bei
Blueprints allerdings nicht gleich Siegpunkte sind, kommt nun noch eine
abschließende Wertung. Wer mit seinen Würfeln am meisten Wertungspunkte
abräumen konnte, der wird nun mit 3 Siegpunkten entlohnt. Weitere 2 Siegpunkte
lassen sich durch das Erfüllen besonderer Zusatzaufgaben einheimsen. Lukrativ
kann es dabei etwa sein, vier Mal dieselbe Zahl oder fünf Mal dieselbe Farbe zu
verbauen. Auch eine Straße oder ein Turm aus mindestens 5 Würfeln werden extra
belohnt. Nach 3 Durchgängen werden die erreichten Siegpunkte addiert und der
Sieger steht fest.
Fazit
Blueprints kommt genau
mit der richtigen Mischung aus Planung und Glück daher. Um in einer einzelnen
Wertung vorne mitzuspielen, sollte ich mir vorab schon ein grobes Vorgehen zurechtlegen.
Ziele ich auf die 6 Punkte für die Erfüllung meiner Blaupause ab, oder baue ich
lieber einen hohen Turm aus schwarzen Würfeln? Viele Grüne oder doch lieber der
lukrative Weiße dort in der Mitte? Die Wertung außen vor lassen und lieber
einen hohen Turm für 2 sichere Siegpunkte errichten? Vielleicht noch mit 5
Würfeln 1 Farbe? Ständig gilt es kleine aber wichtige Entscheidungen zu treffen
und mich den Gegebenheiten anzupassen. Dass die Würfel dabei nicht immer auf
meiner Seite sind versteht sich von selbst, sollte aber in die Planung mit
einbezogen werden. Obendrein stehe ich unter ständiger Beobachtung der
Mitspieler. Dem Gegner den benötigten grünen Würfel wegschnappen, die Wertung
um einen Punkt zu gewinnen oder eine Bonuskarte vor dem Mitspieler
einzukassieren… die Gesichter der Mitspieler in solchen Fällen entschädigen
fast immer für das eigene Schicksal. Blueprints kommt mit einem überraschenden
Maß an Interaktion daher. Und genau das macht den Reiz aus und lockt auch nach
dutzenden Partien immer wieder dazu, neue Bauwerke zu errichten.
Sehr schönes Spiel. Hat mir gut bei Euch gefallen!!
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