Montag, 11. August 2014

Blueprints

Bauwerke aus Würfeln
Würfel. Seit Tausenden von Jahren dienen sie der Belustigung und dem Zeitvertreib und auch heute sind sie aus der Spielelandschaft noch immer nicht wegzudenken. Ob in einfachen Spielen für zwischendurch oder komplexen Machwerken, ob als simpler Sechsseiter oder wohlgeformter Zwanziger, ob als Raumschiff, Rohstoff oder Wurfgeschoss… die Ideen für die Verwendung von Würfeln scheinen einfach nicht abzureisen. In Blueprints (Z-Man Games) von Yves Tourigny finden sie nun Verwendung als Baumaterial.

Als Bauarbeiter versuchen 2 bis 4 Spieler Gebäude anhand vorgegebener Blaupausen (Skizzen) zu errichten. Jedes Bauwerk besteht dabei aus bis zu sechs Würfeln. Punkte gibt es am Ende etwa für das Einhalten der Bauvorgabe, das Erreichen bestimmter Bonusziele oder je nach Würfelfarbe.


 

Der Bau
Vor Beginn jeder der 3 Durchgänge bekommen die Spieler eine Blaupause ausgeteilt, welche hinter Sichtschirmen platziert werden. Diese bestimmt, auf welchen Feldern und in welcher Höhe die Würfel liegen sollten, um am Ende zusätzliche Punkte zu kassieren.
Wer an der Reihe ist schnappt sich nun einen der Würfel aus der Tischmitte und platziert diesen auf einem der Felder. Als einzige Einschränkung gilt dabei, dass ein Würfel der auf einem anderen Würfel platziert wird, mindestens dessen Augenzahl erreichen muss. Zum Abschluss zieht und würfelt der Spieler einen neuen Sechsseiter und der nächste Spieler ist an der Reihe. Hat jeder Spieler 6 Würfel verbaut endet der Durchgang und es kommt zur Wertung.

Die Wertung
An dieser Stelle kommen die 4 unterschiedlichen Würfelfarben ins Spiel, denn jede Farbe liefert auf verschiedene Art Punkte. Während Orange etwa für jeden Würfel in direkter Nachbarschaft punktet, ist Schwarz umso lukrativer, je höher der Würfel gebaut wurde. Die Transparenten Würfel liefern ganz banal Punkte entsprechend der Augenzahl, Grün wird umso lukrativer je mehr Sechsseiter derselben Farbe im Spiel sind. Wurden die Würfel abgerechnet gibt es obendrein noch Bonuspunkte für denjenigen, der sich bei seinem Bauvorhaben genau an die Blaupause gehalten hat.


Siegpunkte
Da Wertungspunkte bei Blueprints allerdings nicht gleich Siegpunkte sind, kommt nun noch eine abschließende Wertung. Wer mit seinen Würfeln am meisten Wertungspunkte abräumen konnte, der wird nun mit 3 Siegpunkten entlohnt. Weitere 2 Siegpunkte lassen sich durch das Erfüllen besonderer Zusatzaufgaben einheimsen. Lukrativ kann es dabei etwa sein, vier Mal dieselbe Zahl oder fünf Mal dieselbe Farbe zu verbauen. Auch eine Straße oder ein Turm aus mindestens 5 Würfeln werden extra belohnt. Nach 3 Durchgängen werden die erreichten Siegpunkte addiert und der Sieger steht fest.

Fazit
Blueprints kommt genau mit der richtigen Mischung aus Planung und Glück daher. Um in einer einzelnen Wertung vorne mitzuspielen, sollte ich mir vorab schon ein grobes Vorgehen zurechtlegen. Ziele ich auf die 6 Punkte für die Erfüllung meiner Blaupause ab, oder baue ich lieber einen hohen Turm aus schwarzen Würfeln? Viele Grüne oder doch lieber der lukrative Weiße dort in der Mitte? Die Wertung außen vor lassen und lieber einen hohen Turm für 2 sichere Siegpunkte errichten? Vielleicht noch mit 5 Würfeln 1 Farbe? Ständig gilt es kleine aber wichtige Entscheidungen zu treffen und mich den Gegebenheiten anzupassen. Dass die Würfel dabei nicht immer auf meiner Seite sind versteht sich von selbst, sollte aber in die Planung mit einbezogen werden. Obendrein stehe ich unter ständiger Beobachtung der Mitspieler. Dem Gegner den benötigten grünen Würfel wegschnappen, die Wertung um einen Punkt zu gewinnen oder eine Bonuskarte vor dem Mitspieler einzukassieren… die Gesichter der Mitspieler in solchen Fällen entschädigen fast immer für das eigene Schicksal. Blueprints kommt mit einem überraschenden Maß an Interaktion daher. Und genau das macht den Reiz aus und lockt auch nach dutzenden Partien immer wieder dazu, neue Bauwerke zu errichten.




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