OK, langsam wird es
kompliziert. Bereits bei meiner Besprechung von TIME Stories (HIER) wusste ich eigentlich nicht
genau, was ich sagen sollte. Einerseits will ich euch ja möglichst hilf- und
aufschlussreiche Information an die Hand geben, andererseits sollten Spoiler
bei einem Spiel, das sich um spannende Geschichten dreht, besser vermieden
werden. Beim Marcy-Fall konnte ich mich ja noch einmal geschickt aus der Affäre
ziehen, wie ihr HIER nachlesen
könnt. Allerdings klappt das wohl nur einmal. Entsprechend versuche ich mich
diesmal tatsächlich an einer kurzen, Spoiler-freien Besprechung des neuen TIME
Storie-Falls. Da ich aber dennoch nicht zu viel verraten will, werde ich mich
bei der Beschreibung (sehr) kurz fassen und mich mehr auf das Fazit
konzentrieren.
Wie der Name schon
verrät, führt euch auch die Drachenprophezeiung (Manuel Rozoy / Asmodee) wieder
in gänzlich neue Gefilde. Diesmal besuchen wir das Mittelalter. Allerdings
nicht so, wie ihr es kennt… oder zu kennen glaubt. Vielmehr betreten wir eine
Welt der Fantasie, voller Magie und Mythen.
Ein
neuer Fall
Auch die
Drachenprophezeiungen beginnt, wie gewohnt, mit einer Einweisung im
Hauptquartier der TIME Agency. Auch diesmal gilt es wieder, einem Mysterium auf
die Spur zu kommen. Auch diesmal steht euch dazu nur begrenzt Zeit zur
Verfügung. Alles wie gehabt also. Naja, zumindest irgendwie. Denn wenig
überraschend ist auch die Drachenprophezeiung wieder voller Überraschungen. Neben
dem neuartigen Setting kombiniert mit stimmiger Grafik gehören auch wieder neue
Spielmechanismen, interessante Rätsel und herausfordernde Kämpfe zum Programm. Und
genau an dieser Stelle beende ich dann auch schon wieder meine Besprechung der
Mechanismen und mache sicherheitshalber mit dem Fazit weiter.
Fazit
Zwei grundverschiedene
Fälle durften wir bisher bei TIME Stories spielen, die Drachenprophezeiung
sollte unser dritter Ausflug werden. Das bedeutet einerseits, dass wir im
Vorfeld eine enorme Erwartungshaltung hatten, andererseits aber auch, dass wir
ziemlich genau wussten was uns erwartet. Oder auch nicht. Denn auch dieses
Abenteuer wartet mit einer Vielfalt neuer Ideen auf, einige davon fast schon
bahnbrechend. Gerade ehemalige Rollenspieler und Fantasy-Freunde werden sich in
dem Setting natürlich pudelwohl fühlen, das die gängigen Klischees auch
durchaus rege einsetzt. Aber auch wer mit solchen Geschichten eigentlich nichts
anfangen kann, darf durchaus einen Blick riskieren. Denn auch das drum herum
ist absolut gelungen.
Persönlich hat mir dabei
besonders gut gefallen, dass wir wieder eine größere Zahl unterschiedlicher
Charaktere zur Auswahl haben, was sich auch auf das Spielgefühl auswirkt.
Darüber hinaus bietet das Abenteuer diesmal auch einen gewissen Wiederspielwert,
da zumindest wir nach dem Sieg unbedingt noch wissen wollten, was alles
übersehen wurde. In die gleiche Kerbe schlägt auch der enorme Umfang der
Karten, der bisherige Abenteuer locker in den Schatten stellt. Etwas
problematisch kann dennoch sein, dass es (angeblich) möglich ist, in einem
Durchgang das Ziel zu erreichen. Uns ist das zwar nicht passiert, ein gewisser
Frust ist in einem solchen Fall aber durchaus denkbar.
Insgesamt hat uns auch
Die Drachenprophezeiung wieder vollkommen umgehauen. Spielerische
Überraschungen, ein ständiges Gefühl der Spannung und ein Setting das uns kaum
mehr liegen könnte. Nachdem der Marcy-Fall für uns (auf sehr hohem Niveau)
minimal nachgelassen hat, punktet die Drachenprophezeiung wieder auf allen
Ebenen. Wer mit einem qualitativen Rückgang gerechnet hat, der wird hier wiederlegt.
Denn einmal mehr zeigt sich TIME Stories als eines der beeindruckendsten Werke
der vergangenen Jahre.
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