Aufzufallen scheint heute in vielen
Lebensbereichen absolute Priorität zu haben. Von Influencern, die für ein paar
mehr Clicks fast alles tun, bis hin zu Politikern, bei denen es immer weniger
auf Fakten als auf Lärm und Reichweite ankommt. Auch bei Brettspielen kann es
nicht schaden, wenn man zwischen all den Neuheuten irgendwie den Blick auf sich
zieht. Oder das Ohr, im Falle von Kuhle Kühe (David Yakos / Game Factory). Denn
auch wenn die Box wie ein Milchpackung aussieht, wird es eigentlich erst
spannend, wenn man diese ins Regal zurückstellt. Dann ist ein lautes und
vernehmliches „Muuh“ zu vernehmen, ein zweiter Blick ist garantiert.
Eine Kuh
macht Muh…
Eigentlich wollen wir nur möglichst viele und
möglichst große Kühe sammeln. Und am besten noch reinrassige, denn die geben am
meisten Punkte. Also Runde für Runde Karten nachziehen und wenn wir mindestens
ein passendes Vorder- und Hinterteil haben diese ausspielen. So weit, so
gewöhnlich. Spannend wird es mit dem Kuhhandel. Dazu wird die beiliegende Muhdose
umgedreht und nach dem „Muh“ gibt jeder Spieler Karten an seinen Nachbarn
weiter. Wer sich jetzt fragt, warum genau die Muhdose dafür überhaupt gewendet
werden muss: Keine Ahnung.
Viele
Kühe machen…
Natürlich finden sich auch noch Sonderkarten im
Talon. Mit den richtigen Karten können Kühe gestohlen oder geschützt werden,
Kälber bringen direkt Punkte und Joker vereinfachen das vervollständigen von
Kühen, senken aber deren Wert. Punkte locken zudem für die erste
vervollständigte Kuh, den längsten Dickhäuter sowie die größte Herde. Mehr gibt
es eigentlich nicht zu beachten, seine eigene Kuhherde zu sammeln ist einfacher
als gedacht.
Fazit
Um es klar zu sagen: Kuhle Kühe ist ein
ziemlich belangloses, kleines Kartenspiel. Auf den ersten Blick täuscht das
Material vielleicht darüber hinweg, schlussendlich bietet das Spiel aber
absolut nichts Besonderes. Karten ziehen, Karten spielen, auf Punkte hoffen.
Das kennt man zur Genüge. Wer hier Pech hat, der schaut auch gerne mal länger
zu und kommt kaum dazu, etwas Passendes auszulegen. Wer Glück hat, der sammelt
Kuh um Kuh und Punkt um Punkt. Nennenswerten Einfluss, Spannung oder gar
Emotionen gibt es dabei aber kaum.
Auffällig ist dagegen das Material, das weit
über das Ziel hinausschießt. Der Lärmgenerator nervt irgendwann nur noch, die
Box ist gnadenlos überdimensioniert. Was an Kuhle Kühe tatsächlich gelungen
ist, das sind die Illustrationen. In den ersten Partien sorgen die Bilder
durchaus für ein paar Schmunzler. Das war es dann aber auch schon. Kühe
scheinen im Trend zu liegen. Aber während ich die Blöde Kuh (hier) ziemlich
cool fand, sind die kuhlen Kühe irgendwie nur blöd.
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