Paper Tales bezeichnete
ich bereits vor annähernd einem Jahr als sehr reizvoll. Eine Meinung, die sich
bis heute nicht geändert hat. Nicht umsonst landete das Spiel zuletzt auf der
Empfehlungsliste zum Kennerspiel des Jahres. Und dennoch wünscht man sich natürlich
auch bei einem so abwechslungsreichen Spiel irgendwann mehr. Welch Glück also,
dass Frosted Games und Pegasus Spiele nun die Tore zur Unterwelt (Masato
Uesugi) aufgestoßen haben und damit für reichlich Abwechslung sorgen.
Mehr
von Allem
In der Box findet sich
zuerst einmal mehr vom Bekannten. Dazu gehört ein Schwung neuer Einheiten, die
zumeist etwas ausgefallener sind als die Karten des Basisspiels. So finden die
Alterungsmarker häufiger Verwendung, nicht zuletzt bei den zwei neuen Artefakten.
Spannender fand ich dennoch die sechs neuen Gebäudekarten. Denn inzwischen sind
nicht mehr alle Bauwerke im Spiel. Vielmehr werden im Vorfeld immer ein paar
davon zufällig bestimmt. Das sorgt für deutlich mehr Abwechslung und eröffnet
einige neue Strategien. Obendrein ist auch Material für einen sechsten und
siebten Spieler enthalten.
Allein
gegen den Fürsten der Unterwelt
Gänzlich neu ist, dass wir
Paper Tales nun auch Solo bestreiten dürfen. Angetreten wird dabei gegen den
Fürsten der Unterwelt, der von mehreren (und stets unterschiedlichen) Karten
repräsentiert wird. Tatsächlich ist der Unterschied zum normalen Spiel hier gar
nicht so groß, inklusive Drafting und Stärkevergleich. Besonders gelungen ist,
dass der Schwierigkeitsgrad nach und nach gesteigert werden kann, wodurch das
Duell lange herausfordernd bleibt.
Fazit
„Die Tore der Unterwelt“
macht so ziemlich alles richtig und bietet im Wesentlichen das, was ich von
einer Erweiterung erwarte. Die Stärken des Spiels (für mich insbesondere der spannende
Umgang mit den Alterungsmarkern) werden hervorgehoben, ohne dass das
Spielprinzip mit zusätzlichen Elementen überladen wird. Gerade die neuen
Gebäude bieten zudem eine deutlich größere Variation zwischen den Partien.
Selbst der Solo-Modus ist spannend, obwohl ich generell kein Freund von
Solo-Spielen bin. Inhaltlich dementsprechend beide Daumen hoch.
Was mich dagegen stört,
das sind die Karten selbst. Denn diese weichen in der Größe geringfügig vom
Grundspiel ab. Nicht genug um ein wirkliches Problem darzustellen, aber dennoch
unschön. Auch die Farbe des weiteren Mitspielers könnte besser gewählt sein,
dunkelorange und rot sind kaum zu unterscheiden. Spielerisch gibt es dagegen
wenig zu kritisieren, die neuen Karten werden zukünftig in all meinen Partien
Verwendung finden.
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