Die Welt nähert sich dem Ende. Ein
riesiger Komet rast der Erde entgegen und droht, alles Leben zu vernichten. Und
wenn wir uns das Cover von Comet (Peter Prinz / Funtails) anschauen, stürzt er
unglücklicherweise auch direkt noch in einen ausbrechenden Vulkan. Was für ein
Overkill. Aber glücklicherweise gibt es in fußläufig zu erreichender Entfernung
eine kleine Höhle, die uns vor Druckwelle, Lava und Sauerstoffmangel
gleichermaßen schützt. Unser Ziel ist also klar… rette, was zu retten ist.
Vom Schlüpfen…
In Comet starten alle Spielerinnen mit 5
Karten auf der Hand, die verschiedene Tiere zeigen. Dass dabei Dinosaurier
einträchtig neben Säbelzahntiger und Dodo unterwegs sind, lässt zwar die
Naturwissenschaftler unter uns verzweifeln, tut dem Spielspaß aber keinen
Abbruch. Denn egal um welches Tier es sich handelt, alle wollen
schnellstmöglich in die rettende Höhle. Und dieses Unterfangen starten wir, indem
wir eine der Handkarten ausspielen und aus einem Ei schlüpfen lassen. Und ja,
mir ist durchaus bewusst, dass Säugetiere eher selten aus Eiern schlüpfen. Dennoch
platzieren wir einen unserer drei Marker auf dem Spielplan, die entsprechende
Karte legen wir an unser Tableau.
…über die ersten Schritte…
Das Schlüpfen ist eine von drei
Aktionsmöglichkeiten, für die wir uns jede Runde entscheiden. Die zweite ist
das Bewegen der Steine auf dem Spielplan. Dazu zeigen die Karten zumeist zwei
Geländesymbole. Anstatt ein Tier schlüpfen zu lassen, können wir die Karte
abwerfen und unsere Tiere auf passende, angrenzende Symbole auf dem Plan
bewegen. Viel effektiver ist es aber, wenn wir dabei über benachbarte
Spielsteine springen. Denn so müssen wir nur das Zielfeld bezahlen und können
günstig große Strecken zurücklegen. Erreichen wir die rettende Höhle, wird der
Spielstein wieder auf unser Tableau gelegt und wir können ihn erneut zum
Schlüpfen verwenden. Das gerettete Tier aber wandert in unsere Auslage und
belohnt uns mit Siegpunkten und besonderen Fähigkeiten. Von nun an verfügen wir
über Joker-Bewegungen, können Karten der Mitspieler nutzen oder haben ein
größeres Handkartenlimit.
…bis hin zur Rast.
Apropos Handkartenlimit. Früher oder
später gehen uns die Karten aus oder wir können nichts mehr damit anfangen.
Dann ist der Zeitpunkt für eine Rast gekommen. Anstelle des normalen Zuges wird
auf 5 Karten aufgezogen, eine davon sogar ein goldenes (und damit
punkteträchtigeres) Exemplar. Obendrein werden alle benutzen Tiere wieder
spielbereit und deren Sonderfähigkeit erneut nutzbar gemacht. Über eine solche
verfügt auch das Starttier, dass für einen leicht asymmetrischen Verlauf sorgt.
Zudem bestimmt die Startkarte auch, für welche Karten am Ende, das bei
Aufbrauchen des Kartenstapels eintritt, zusätzliche Punkte ausgeschüttet werden.
Fazit
Was anfänglich recht einfach klingt
entwickelt sich bei Comet schnell zu einem hochemotionalen Wettstreit. Die
ersten Runden laufen dabei eher behäbig. Erste Eier werden ausgebrütet, hier
und da wird mal ein gegnerischer Spielstein übersprungen oder ein eigenes Tier
gerettet. Schnell wachsen aber unsere Möglichkeiten, unsere Tiere rasen durch
Sonderfähigkeiten und Kettenzüge der Höhle entgegen. Der Spielverlauf nimmt auf
diese Art wunderbar Fahrt auf, fast immer entsteht eine sehr befriedigende
Engine. Zudem ist die Interaktion eine sehr positive. Man kann sich kaum
gegenseitig behindern, versucht aber natürlich, das Überspringen der eigenen
Spielsteine zu verhindern. Umso schöner, wenn der eigene Zug, mit Hilfe der
Mitspielerinnen, über den halben Plan führt.
Natürlich ist Comet aber
immer noch ein Kartenspiel und unterliegt als solches einem gewissen
Zufallsfaktor. Der Kartendurchsatz ist zwar recht hoch, dennoch kann es
passieren, dass manche Karten einfach nicht kommen. Will ich etwa ein Set
Echsen sammeln und die Dritte kommt einfach nicht, kann das schon frustrieren.
Gerade die erste Partie kann generell etwas anstrengender sein. Die Vielzahl
verschiedener Tiere bietet zwar reichlich Abwechslung, all die Möglichkeiten
und Symbole müssen aber erst mal verinnerlicht werden. Etwas schwächer ist das
Spiel zudem zu zweit. Das Überspringen der Mitspieler gelingt deutlich seltener,
häufiger werden die eigenen Steine als Sprungbrett genutzt. Dadurch ist der
Verlauf solitärer, der Aufbau der Engine aber nicht weniger spaßig.
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