Wenn
die Hölle zufriert
Trotz aller Prognosen
lässt die globale Erwärmung noch immer auf sich warten, die warmen Monate
werden gefühlt immer kürzer. Obendrein steigen die Kosten für Heizöl ständig.
Wenn das in diesem Tempo weitergeht muss ich spätestens in 3 Jahren beginnen,
Spiele mit größeren Mengen Holz (ich schiele zu euch Agricola und Terra
Mystica) zu verfeuern. Es könnte aber alles noch viel schlimmer sein. In der
Hölle etwa ist es inzwischen so kalt, dass die Teufel um allerlei
Heizgegenstände würfeln müssen.
In Dice Devils (Reinhard
Mensen / Kosmos) würfeln 3 bis 6 Spieler um ausliegende Heizgegenstände. Neben
Würfelglück entscheiden die Fähigkeiten der einzelnen Teufel und das Sammeln
von Sets über den Spielsieg.
Von
Chilischoten und heißen Wannen
Um an einen der zu Rundenbeginn
ausgelegten Gegenstände (vom Heizkörper bis zum Ohrenschützer) zu kommen,
würfelt (fast) jeder Spieler zu Rundenbeginn verdeckt mit 2 Würfeln. Im
Anschluss wählt jeder einen Gegenstand aus, an dem er gesteigertes Interesse
besitzt. Gegenstände die dabei nur von einem Teufel begehrt werden, wandern
ohne Umschweife in dessen Besitz. Ringen 2 oder mehr Teufel um einen
Gegenstand, geht er an denjenigen mit dem höheren Wurf. Obendrein darf dieser
auch noch den eigenen Teufel mit einem unterlegenen Spieler tauschen.
Von
Putzteufeln und Satansbraten
Dass das Tauschen eines
Teufels durchaus sinnvoll sein kann, liegt an den Fähigkeiten der
infernalischen Dreizackschwinger. Denn auch unter den Teufeln gibt es Ränge,
welche die eigenen Fähigkeiten wiederspiegeln. So darf etwa der Oberteufel aus
3 Würfeln auswählen, der Spielteufel lässt nachwürfeln und der Fehlerteufel
klaut Gegenstände. Das geschickte Nutzen dieser Fähigkeiten gibt Dice Devils seinen
Reiz. Hat ein Spieler mindestens 10 Gegenstände endet das Spiel und die Punkte
werden verteilt. Jeder Gegenstand liefert dabei 1 bis 3 Punkte, Boni gibt es
für Sets aus 3 Gleichen.
Fazit:
Dice Devils kann seine
Wurzeln bei Bluff nur schwerlich verleugnen. Wie im Klassiker werden verdeckte Würfe
verwendet um damit die Mitspieler aufs Glatteis zu führen oder im Duell
auszustechen. Dice Devils ist dabei, wie sein Urvater, ein einfaches und
schnelles Würfelspiel bei dem der hohe Glücksfaktor überwiegt. Die einzelnen
Partien können dabei durchaus gefallen, das Nutzen der teuflischen Fähigkeiten
bringt zusätzliche Würze. Dass Dice Devils trotzdem nicht an Bluff herankommt,
liegt an einigen kleineren Schwächen. Zum einen lässt sich Würfelpech kaum
ausgleichen. Da man nur Teufel tauschen kann sobald man ein Duell gewinnt, ist
man in bei schlechten Würfen lange an die schwächeren Vertreter gebunden.
Gerade wenn man zu Beginn einen der unbeliebteren Gesellen zugelost bekommt,
kann das Spiel schnell gelaufen sein. Darüber hinaus sind mit weniger Spielern
nur einige der Teufel vertreten, die gesamte Anzahl gibt es nur im Spiel zu
sechst. Hier bleibt die Abwechslung etwas auf der Strecke.
Trotzdem bereitet Dice
Devils in der überwiegenden Zahl der Partien (am besten mit 5 oder 6 Spielern)
durchaus Spaß und kann in vielen Gruppen sogar begeistern.
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