Mit
Karten gegen Zombies
Eine einsame, verlassene
Holzhütte mitten im Wald. Umgeben nur von Hektar um Hektar Wiesen, Feldern und
Bäumen. Und mittendrin: ein Handwerker, ein Notarzt und ein Geistlicher. Und
natürlich Unmengen von Untoten die die Gehirne der zuvor genannten auf ihre
Speisekarte gesetzt haben. Wie immer in solchen Fällen kann es eigentlich nur
ein Ziel geben: Überleben.
Wie bereits im Vorgänger
„Castle Panic” kämpfen die Spieler auch bei “Dead Panic” (Justin De Witt /
Fireside Games) gemeinsam gegen anstürmende Gegnerhorden. Das Sammeln und
Einsetzen von Waffen gehört dabei ebenso zum Programm wie das Zusammensetzen
des rettenden Funkgerätes. Zumindest solange bis wir zu oft gebissen wurden und
plötzlich selbst Gelüste nach leckerer Hirnmasse verspüren.
Ein
Häuflein Überlebender…
Jeder Spieler beginnt
mit einem von acht Charakteren in der zentralen Hütte und hat dort jede Runde 2
Aktionen zur Verfügung. Neben dem Bewegen der eigenen Figur stehen das
Reparieren der Hüttenwände und das Durchsuchen der Hütte auf der Tagesordnung. Mit
letztgenannter Aktion lassen sich so allerlei nützliche Dinge finden. Ganz oben
auf dem Wunschzettel stehen, wenig überraschend, Waffen. Insbesondere Gewehre
und Pistolen sind gerne gesehene Funde, erlauben sie doch das Eliminieren von
Zombies aus sicherer Entfernung. Auch Nahkampfwaffen haben durchaus ihren
Charme. Sie beinhalten zwar immer das Risiko selbst zum Opfer zu werden, dafür
geht ihnen aber nicht schon nach wenigen Schuss die Munition aus. Obendrein
stehen jedem Charakter spezielle Fähigkeiten zur Verfügung. So kann der Arzt
seine Mitstreiter heilen, der Handwerker kostenlos Wände reparieren und der
Priester seine Mit-Überlebenden durch eine inspirierende Ansprache zu neuen
Taten motivieren.
…
Horden von Zombies…
Haben alle Spieler ihre
Aktionen ausgeführt wird eine Event-Karte gezogen. Diese liefert einerseits einmalige
Sonderregeln (wie eine extra Zombiebewegung), sorgt andererseits aber auch für
Nachschub an wandelnden Toten. Glücklicherweise beginnen diese ihre Jagd auf
Frischfleisch immer am Waldrand, es bleibt also etwas Zeit zu reagieren. Nach
der folgenden Bewegungsphase, welche die Zombies unweigerlich in Richtung ihrer
Opfer führt, werden jene die bereits erreicht wurden in einen (würfelbasierten)
Nahkampf verwickelt. Ist dieser gegen die langsamen Schleicher noch recht einfach
zu gewinnen, stampfen die „Brutes“ unvorbereitete Verteidiger zumeist
kurzerhand in den Boden.
…und
ein Fahrzeug
Und doch gibt es auch
hier einen Lichtblick. Ab und an erscheint anstelle eines Zombies nämlich ein Überlebender
und versucht verzweifelt unsere rettende Hütte zu erreichen. Insgesamt 3 dieser
wackeren Gesellen tauchen im Spielverlauf auf und ein jeder von ihnen trägt ein
Teil eines Funkgerätes bei sich. Diese zusammenzusetzen ist Ziel unseres
Überlebenskampfes. Denn sobald wir damit einen Funkspruch absetzen konnten,
erscheint am Waldrand das rettende Auto. Dieses müssen wir nun „nur“ noch
erreichen um anschließend in die Freiheit zu entkommen. Stirbt allerdings einer
der Verteidiger ist für den Rest zwar noch nicht alles verloren, der ehemalige
Verbündete wendet sich allerdings als recht schlagkräftiger Zombie direkt gegen
seine einstigen Mitstreiter.
Fazit
Natürlich darf ein
Vergleich zu “Castle Panic” in einer Rezension zu “Dead Panic” nicht fehlen,
basiert der Neuling doch in vielen Teilen auf seinem Vorgänger. Optisch ähneln
sich beide Spiele sogar so sehr, dass man schnell versucht sein kann, beide
über einen Kamm zu scheren. Das wäre allerdings ein großer Fehler. Im Gegensatz
zum Vorgänger ist „Dead Panic“ deutlich anspruchsvoller, bietet mehr Optionen
und wirkt allgemein etwas komplexer. Verschiedene Charakterfähigkeiten und
abwechslungsreichere Gegner liefern einen deutlich höheren Wiederspielwert.
Gleichzeitig ist der Einstieg für erfahrene Spieler zwar kein Problem,
Gelegenheitsspieler könnten von der umfangreichen Regel aber schnell
abgeschreckt werden. Ist diese aber einmal verstanden, gehen die Partien flott
von der Hand, größere Grübeleien kommen eigentlich nicht vor. Die einzelnen
Runden sind dabei stets spannend und fordernd, das Ende häufig sehr knapp. Und
wem das Spiel zu leicht / zu schwer ist, der bekommt direkt noch einige
Varianten mitgeliefert um dieses Dilemma zu beheben. Insgesamt ein flottes,
spannendes und durchweg ansprechendes Spiel das spürbar komplexer ausfällt als
sein Vorgänger.
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