Rennspiel
trifft Deckbau

Bei „Start Frei“ (Klemens
Franz, Hanno Girke, Dale Yu) handelt es sich, wenig überraschend, um ein
Rennspiel für 2 bis 4 Spieler. Das entscheidende Spielelement ist dabei
allerdings ein Kartendeck, welches unsere Aktionen bestimmt und im Laufe des
Spiels unseren Wünschen angepasst werden kann. Rennspiel trifft Deckbau. Das
ist doch mal was Neues.
Das
Rennen
Die Grundregeln bei
„Start Frei“ sind dabei noch denkbar einfach. Zu Spielbeginn bekommt jeder ein
Set aus 6 (fast) identischen Karten sowie ein Lenkrad mit 4 Gängen. Dazu werden
die ersten 2 Streckenteile ausgelegt und schon kann das Rennen beginnen. Alle
Spieler wählen nun zeitgleich eine Karte, decken diese auf und führen die
angegebenen Aktionen in Reihenfolge der Initiativenummer aus. Auf jeder Karte
ist dabei mindestens ein Würfel abgebildet der unsere Fortbewegung erlaubt.
Welchen Würfel wir verwenden hängt dabei
vom aktuellen Gang ab. Fahren wir im ersten Gang mit viel Glück ganze zwei
Felder weit, schaffen wir im vierten locker deren vier oder fünf.
Dementsprechend ist auch die zweite Aktion auf vielen Karten das Schalten.
Darüber hinaus enthält unser anfängliches Kartendeck noch eine weitere Karte
welche uns Carrera Points liefert, die Währung in „Start Frei“.
Carrera
Points
Ebenjene Carrera Points
bekommen wir im Spiel (neben erwähnter Karte) für erfolgreiches Überholen sowie
das perfekte Anfahren von Schikanen. Was aber können wir damit anfangen?
Einerseits benötigen wir die Points zum Wechseln der Fahrspur. Wer immer den
kürzesten Weg zurücklegen will, der sollte also stets einen gewissen Vorrat zur
Hand haben. Obendrein kaufen wir mit Carrera Points neue Karten. Sobald unsere
anfängliche Kartenhand nämlich heruntergespielt ist, kommt es zum Boxenstopp.
Nun können alle Spieler neue Karten aus einer gemeinsamen Auslage erwerben und
in ihr Deck integrieren. Dass diese besser sind als die ursprünglichen versteht
sich ja wohl von selbst. Gerade zu Beginn kann sich planvolles Fahren also
durchaus lohnen, kommen wir auf diese Art doch schneller an bessere Karten.
Was
noch zu sagen wäre
Was ich bislang gänzlich
unerwähnt gelassen habe ist der Streckenbau. Zu Spielbeginn steht der
Streckenverlauf zwar schon fest, wo Spurwechsel oder Schikanen liegen ist aber
noch gänzlich unklar. Und mit gerade einmal 2 ausliegenden Streckenteilen lässt
sich allenfalls ein kurzes Beschleunigungsrennen abhalten. Um einen ordentlichen
Rundkurs zu erhalten, darf der aktuell Letztplatzierte nach jeder gespielten
Karte den Kurs verlängern. Obwohl von vornherein feststeht welche Teile hierfür
Verwendung finden, bieten Ausrichtung und zwei verschiedene Seiten überraschend
viele Möglichkeiten. Üblicherweise werden dem führenden möglichst viele
Schikanen in den Weg geworfen, welche Punktgenau angefahren werden müssen um
nicht an Tempo zu verlieren. Auf diese Art wird das Davoneilen einzelner
Fahrer, zumindest in der ersten Runde, effektiv verhindert.
Fazit
Ein Rennspiel gesteuert
durch Deckbau… kann das wirklich funktionieren? Die kurze Antwort: Absolut, ja.
Und jetzt die etwas ausführlichere Variante. „StartFrei“ vermischt zwei
grundverschiedene Spielelemente zu einem homogenen Ganzen. Der
Deckbaumechanismus fügt sich dabei nahtlos ein, ermöglicht sogar ein Taktieren
das ich von anderen Rennspielen nicht kenne. Nach wie vor können anhaltend
schlechte Würfelergebnisse zwar jede Chance auf den Sieg verbauen, durch
geschicktes Vorgehen kann ich aber auch Vorteile gegenüber meinen Konkurrenten
erfahren. Trotz aller Möglichkeiten sind die Regeln dabei simpel genug
gehalten, um auch unerfahreneren Spielern Spaß am Spiel zu bieten.
Das Spiel hatte ich bis jetzt ja gar nicht auf dem Schirm, klingt aber richtig spannend. Vielen Dank für den Tip.
AntwortenLöschen- Chris -
Danke für die schöne Besprechung! Schön, dass es euch gefällt. Ich habe bei den Tests eine Runde erlebt, bei der ein Mitspieler wirklich jedesmal das schlechtestmögliche Ergebnis gewürfelt hat. Das war fast etwas unheimlich.
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