Mittwoch, 14. Mai 2014

Brügge – Die Stadt am Zwin

Zugang zum Handel
Auch wenn erste Teile Brügges bereits im 9. Jahrhundert gegründet wurden, erhielt die belgische Stadt erst im Jahr 1128 das Stadtrecht. Im Jahr 1134 riss eine Sturmflut eine Fahrrinne in die Meeresbucht Zwin, ab diesem Zeitpunkt hatte Brügge direkten Zugang zur Nordsee. Der internationale Handel nahm stetig an Bedeutung zu und Brügge entwickelte sich zu einer der wichtigsten Handelsstädte zur Zeit der Hanse. Nun bekommt auch Stefan Felds Brügge (Hans im Glück / HIER) Zugang zu internationalen Gewässern und stellt uns Spieler vor einige neue Herausforderungen.

Während uns der Zugang zur Nordsee mit Handelsschiffen versorgt, liefern weitere Module Material für einen fünften Spieler sowie Reisende aus fernen Ländern. Auch Börsenkarten müssen nun in Betracht gezogen werden und unterstützen uns Spieler. Alle diese Module können alleine oder in Kombination Verwendung finden.



Neue Bürger
Das simpelste Modul sind die 40 neuen Personenkarten. Einerseits wurden die bekannten Gruppen aus dem Grundspiel etwas ergänzt, andererseits betritt mit den Reisenden eine gänzlich neue Gruppe die Stadt. Die Reisenden ermöglichen dabei Zugriff auf den Ablagestapel und bringen etwa Personen aus diesem wieder ins Spiel.

Das Zwin
Die neuen Handelsschiffe geben dagegen endlich den stiefmütterlich behandelten Würfelergebnissen 3 und 4 eine Bedeutung, werden auf diesem Wege doch die farblich passenden Schiffe angelockt. Baut man nun ein Kanalplättchen darf man eines dieser Schiffe für einen Handlanger nutzen. Auf diesem Wege kann man etwa Geld bekommen, Strafmarker entfernen, oder den Einfluss im Rathaus erhöhen.

Die Börse
Bleibt noch die Börse. Jede Runde steht uns eine andere Börsenkarte zur Verfügung und wirkt sich auf eine spezielle Aktion aus. Eine Karte erlaubt etwa den Hausbau ohne Kosten eines Handlangers, andere Karten beeinflussen Gelderwerb oder Kanalbau. Nach 5 bis 6 Nutzungen ist die Karte verbraucht und wird abgeworfen.




Fazit
Das Material für den fünften Spieler dürfte einigen Gruppen sehr gelegen kommen und die schwarze Farbe hat mich auf jeden Fall gefreut. Ansonsten gibt es hier nicht viel zu sagen, spannendender sind ganz klar die neuen Karten und Module.

Die Reisenden sind fast durchweg interessant zu spielen und passen auch bezüglich ihrer Stärke zum Grundspiel. Auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung. Auch die beiden anderen Module bringen einiges an Variationen ins Spiel, haben neben den Licht- aber auch Schattenseiten. Das Zwin etwa sorgt für größere Mengen an Rohstoffen im Spiel (Geld, Handlanger) und ermöglicht damit auch andere Strategien als im Grundspiel. Dies lässt das Spiel etwas zwangloser ablaufen, es kann mehr "aus dem Bauch heraus" unternommen werden. Gleichzeitig wird die Kanalstrategie deutlich aufgewertet und kommt mir, mit den richtigen Karten, inzwischen recht (/zu) stark vor.

Auch die Börse sorgt für mehr Rohstoffe im Spiel oder lässt, bei geschickter Nutzung, große Summen sparen. Nicht selten hängt dies allerdings vom zufälligen Auftauchen der Karten und weniger der eigenen Planung ab. Taucht etwa eine Börsenkarte auf die den Hausbau verbilligt nachdem man in der Vorrunde 3 Häuser errichtet hat, ist der Nutzen eher gering. Dadurch scheint sich der Glücksanteil noch einmal leicht zu erhöhen. Andererseits gehen die Karten oft am Spiel vorbei und sind dann allenfalls bürokratisches Beiwerk. Auch dass die Häufigkeit der Nutzung nicht mit der Spielerzahl skaliert finde ich bestenfalls unglücklich. Im Spiel zu zweit oder dritt stehen die Karten damit quasi unbegrenzt zur Verfügung.

Insgesamt erhöht die Erweiterung die gegebenen Möglichkeiten deutlich und senkt gleichzeitig die Engpässe an Handlangern, Geld und Karten. Die reduzierten Zwänge kann man mögen, dies dürfte allerdings von Gruppe zu Gruppe schwanken. Für Spieler die mehr Abwechslung wollen durchaus eine Empfehlung, die einzelnen Module haben allerdings auch durchaus ihre Schwächen.


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