Samstag, 7. Juni 2014

Die Siedler von Catan: Junior



Früh übt sich…
Um Nachwuchs für Brettspieler kann man sich gar nicht früh genug kümmern. Den ganzen Tag Schnappt Hubi oder Ritter Rost zu spielen, ist den Eltern aber auf Dauer kaum zuzumuten. Umso besser also, wenn Verlage kinderfreundliche Versionen ihrer Klassiker auf den Markt bringen, um den lieben kleinen einen altersgerechten Einstieg in komplexere Spiele zu ermöglichen. So geschehen auch bei den Siedlern von Catan (Klaus Teuber / Kosmos), die seit einiger Zeit auch als Junior-Variante vorliegen.

Der Klassiker wurde dabei in diversen Bereichen angepasst und auf das jüngere Publikum zugeschnitten. Nach wie vor platzieren wir allerdings Bauwerke auf einem Plan, generieren damit Ressourcen und ertauschen was wir benötigen.


Das Spiel
All jene, die mit den Siedlern von Catan vertraut sind, können direkt zum nächsten Abschnitt springen. In diesem beschreibe ich die Unterschiede zur klassischen Version. Alle anderen bekommen im Folgenden eine kurze Zusammenfassung des Spielverlaufs.
Ähnlich wie beim großen Vorbild starten die Spieler auch bei Catan Junior mit 2 Siedlungen (hier: Piratenlager) welche an nummerierte Geländefelder angrenzen. Jede Runde bestimmt ein Würfel, welches dieser Felder im laufenden Zug Rohstoffe produziert. Jeder der ein Lager in direkter Nachbarschaft hat bekommt nun Rum, Säbel oder Holz. Mit diesem kann man im Anschluss Schiffe oder weitere Lager errichten um das Rohstoffeinkommen zu mehren. Passen die eigenen Waren nicht zu den angegebenen Baukosten kann alternativ auch mit der Bank oder Mitspielern getauscht werden. Wer zuerst all seine Piratenlager platziert hat, gewinnt das Spiel.


Die Unterschiede
Während einige bekannte Catan-Elemente (Siedeln an Sechseckfeldern, Warenproduktion über Würfel) weiterhin die Grundlage des Spiels bilden, wurden viele Bestandteile runderneuert und dem jüngeren Zielpublikum angepasst. Im Folgenden fasse ich die grundlegenden Unterschiede kurz zusammen:

- Vorgegebene Startpositionen sorgen für einen ausgeglichenen Start.
- Es wird nur mit einem Würfel gewürfelt, die Zahlen reichen nur von 1 bis 6.
- Es gibt nur einen Gebäudetyp, die Städte entfallen komplett.
- Waren können weder vom Piraten gestohlen werden noch müssen sie aus welchen Gründen auch immer abgeworfen werden.
- Ein Markplatz ermöglicht jederzeit ohne Mitspieler Waren zu tauschen.

Insgesamt wurden potentielle Frustfaktoren (etwa das verlieren von Waren) entfernt und viele Elemente spürbar vereinfacht (nur 1 Würfel und 1 Gebäudetyp).


Fazit
Die Siedler von Catan-Junior hat eine ganz klare Zielgruppe und alle Elemente des Spiels sind auf diese ausgerichtet. Während erfahrene Spieler dementsprechend taktische Entscheidungen vermissen werden, haben Kinder mit der gelungenen Grafik, dem tollen Material und den relativ einfachen Regeln großen Spaß.
Ob das Spiel dabei allerdings schon ab 6 Jahren geeignet ist, muss jeder für sich selbst (bzw. seine Kinder) entscheiden. Ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, dass manche Kinder nach einiger Zeit die Geduld verlieren, insbesondere wenn es nicht so gut läuft. Eine Spielzeit die dabei durchaus auch einmal 1 Stunde erreichen kann, ist auch nicht gerade förderlich und in dieser Altersgruppe häufig zu lang. Trotzdem ist und bleibt Die Siedler von Catan-Junior ein sehr schön gestalteter und kindergerechter Einstieg in die Siedler-Welt.



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