Inzwischen betreibe ich
diese Seite seit fast 3 Jahren. Und fast genau so lange versuche ich,
Gastschreiber zu finden. Lange Zeit erklärte ich den ausbleibenden Erfolg
dieser Suche damit, dass alle Angst haben, mit meinem literarisch hochwertigen
Schreibstil mithalten zu müssen. Möglicherweise will aber auch einfach nur
niemand mit mir in Verbindung gebracht werden. Eigentlich ist das alles jetzt
aber auch egal. Denn inzwischen habe ich tatsächlich jemanden gefunden, der dumm
unvorsichtig motiviert genug ist, einen Beitrag beizusteuern.
Dementsprechend präsentiere ich nun ohne viele Worte: Eine Gastrezension von Timo zu Tiny Epic Defenders (Scott Almes / Gamelyn Games).
Bei Tiny Epic Defenders
handelt es sich um ein kooperatives Spiel für 1 bis 4 Spieler, welches im Zuge
der Tiny Epic Reihe auf Kickstarter erschienen ist. Die Aufgabe der Spieler ist
es, gemeinsam die Hauptstadt des Reiches vor anstürmenden Gegnern zu beschützen.
Und das nur mit einer Handvoll Karten.
Spielaufbau
Der Aufbau der
Spielumgebung ist recht schnell erledigt. Um die zentral liegende Hauptstadt
werden 6 Regionen zufällig verteilt, die sich alle durch verschiedene
Eigenschaften auszeichnen. Zum Spielstart liegt der Bedrohungsgrad in jeder
Region auf 1, einzige Ausnahme ist die Hauptstadt, welche mit 0 startet.
Darüber hinaus wird ein
Kartendeck zusammengestellt, welches festlegt wann ein Spieler an der Reihe ist
und wann die Gegner. Dazu gibt es für jeden Spieler eine Karte seiner Farbe. Bei
weniger als vier Spielern kommen neutrale Karten hinzu, die jeder Spieler
nutzen darf. Zu diesen Spielerkarten gesellen sich die Gegner. Anfangs sind 3
zufällige Gegnerkarten im Deck, im Laufe der Partie kommen weitere Gegner über
einen zuvor gebildeten Nachziehstapel hinzu. Hierüber lässt sich auch der
Schwierigkeitsgrad sehr gut einstellen. Noch schnell einen der 10 Endgegner
bestimmt und einen der vielen unterschiedlichen Helden ausgewählt, und schon kann
es losgehen.
Eine
Runde
Während des Spiels
werden stets Karten vom Deck gezogen und damit bestimmt, wer an der Reihe ist.
Erscheint ein Standardgegner sind 2 Regionen angegeben, welche angegriffen
werden. In beiden Regionen wird die Bedrohung um eins erhöht. Übersteigt die Bedrohung
in einer Region einen Grenzwert, gilt diese als ausgelöscht. Beim nächsten Angriff
auf diese Region wird stattdessen die Bedrohung der Hauptstadt erhöht. Wird
diese zerstört, ist das Spiel verloren. Steht ein Spieler in einer
angegriffenen Region kann er einen Lebenspunkt opfern und dadurch das Ansteigen
der Bedrohung verhindern.
Sobald eine Farbkarte
gezogen wird, ist es an der Zeit zurückzuschlagen. Nun darf der entsprechende
Spieler 3 Aktionen mit seinem Helden ausführen. Zur Wahl stehen dabei das Bewegen
auf eine Nachbarregion oder das Senken der Bedrohung der aktuellen Region. Manche
Sonderfähigkeiten von Regionen, Helden und Artefakten erlauben weitere mögliche
Aktionen.
Und
danach?
Sind alle Karten des
Decks aufgedeckt und ausgeführt ist die Runde vorbei. Nun wird dem Stapel eine
weitere Gegnerkarte hinzugefügt und es wird wieder gemischt. Dann beginnt die
nächste Runde. Dies wiederholt sich so lange, bis alle Karten des
Nachziehstapels im Deck sind und der Endgegner erscheint. Dieser wird neben der
angegebenen Region platziert und kann dort bekämpft werden. Jeder Endgegner hat
10 Lebenspunkte und eine teilweise recht fiese Fähigkeit. Um ihn zu besiegen kann
man eine oder mehrere Aktionen zum Angriff verwenden, diese verursachen je
einen Schaden. Gewonnen ist das Spiel, wenn die Lebenspunkte des Endgegners auf
0 gefallen sind.
Bosse
und Artefakte
Ab der zweiten Runde
können auch die dem Nachziehstapel hinzugefügten Bosse erscheinen. Diese
greifen immer nur eine Region an, besitzen allerdings zusätzlich eine
Sonderregel, welche den Spielern in irgendeiner Weise das Leben schwer macht.
Wird ein Boss abgewehrt (hierzu muss man 2 Lebenspunkte opfern) erhält man ein
Artefakt als Belohnung. Artefakte können später für einen einmaligen Vorteil,
wie Extraaktionen oder Heilung, abgeworfen werden. Und um die Horden von
Gegnern erfolgreich abzuwehren, sollte man jeden Vorteil mitnehmen der sich
bietet.
Fazit
Tiny Epic Defenders ist
ein sehr gelungenes und kurzweiliges Spiel, welches in 30 Minuten gespielt ist.
Zu erwähnen sind die Qualität der Box und Karten, welche einen sehr
hochwertigen Eindruck machen. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen wird die
Box auch ausgefüllt, welche dadurch angenehm klein bleibt. Dennoch gibt es eine
große Auswahl von verfügbaren Helden, Artefakten und Gegnern, für Abwechslung
ist also gesorgt.
Durch den zufälligen
Aufbau der Spielumgebung spielt sich jede Partie etwas anders, was ein weiterer
Pluspunkt ist. Der Schwierigkeitsgrad ist gut einstellbar, was sowohl erfahrenen
Spielern als auch Einsteigern ein spannendes Spiel ermöglicht. Das Anpassen an
verschiedene Spieleranzahlen ist mit den neutralen Spielerkarten ebenfalls sehr
gut gelöst.
Als kleiner Schwachpunkt
sei hier angemerkt, dass einige wenige Helden deutlich schwächer sind als
andere, was die Auswahl doch etwas einschränkt. Auch die Erhältlichkeit kann
problematisch sein, da es sich um ein Kickstarter-Spiel handelt. Dennoch werden
immer wieder Exemplare bei Online-Händlern angeboten.
Hiermit komme ich dann
zu meinem kurzen persönlichen Gesamtfazit: Für mich ist Tiny Epic Defenders das
perfekte Spiel für Zwischendurch, wenn man entweder keine Zeit oder keine Lust
auf ein größeres bzw. längeres Brettspiel hat. Gerade im Bereich der
kooperativen Fantasy-Spiele gibt es wenig Spiele welche so schnell aufgebaut
und gespielt sind.
Ich muss schon sagen, das klingt interessant!
AntwortenLöschenIrgendwo musste ich dabei an die Genrekollegen Andor und Arkham Horror denken.
Da müsste ich doch glatt einmal schauen, ob ich irgendwo ein Exemplar davon auftreiben kann. Habt ihr da eine Empfehlung?
Mit etwas Glück findet man es bei einem Händler welcher über Amazon anbietet.
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