Eine kleine, auffällig
einfarbige Schachtel, bis unter den Rand gefüllt mit Spielmaterial. Dazu eine
Anleitung, die nur auf den winzigen Zettel passt, indem eine noch winzigere
Schrift verwendet wird. Und doch sieht das alles irgendwie spannend aus. Ganz klar:
Oink Games ist mal wieder am Start. Und mit Troika (Jun Sasaki) lässt uns der
japanische Verlag diesmal gleich einen ganz neuen Planeten erkunden. Zumindest
sofern uns zuvor nicht der Treibstoff ausgeht.
Ich könnte jetzt von
wertvollen Ressourcen berichten, die unser Raumschiff auf einem fremden
Planeten sammelt. Oder von Treibstoff, ohne den wir den Heimweg nicht antreten
können. Oder ich spare mir das einfach und sage schlicht: Bei Troika sammeln
wir Sets aus sechseckigen Plättchen mit Zahlen von 1 bis 15. Denn genau das
machen wir. Allerdings sollten wir dabei vorsichtig sein. Denn nur Straßen aus
3 nachfolgenden Plättchen bringen Punkte, überschüssiges Material schlägt
dagegen negativ zu buche. Und wer nicht mindestens einen Drilling (der bereits
erwähnte Treibstoff) sein Eigen nennt, der ist sowieso gestrandet.
Überschaubare
Optionen
An die passenden Plättchen
zu kommen, gestaltet sich dabei natürlich nicht ganz einfach. Denn zu Beginn
liegen diese verdeckt vor uns aus. Zug für Zug decken wir nun ein Plättchen auf
und dürfen im Anschluss ein offenes vor uns legen oder ein verdecktes auf die
Hand nehmen. Der Vorteil der Hand liegt auf derselben: Die Gegner wissen nicht,
was wir sammeln. Zugleich ist das Limit hier aber auf 3 Plättchen begrenzt,
weshalb die Mehrzahl offen vor uns liegt. Die Möglichkeit, Plättchen wieder in
die Mitte zu legen, rundet die Aktionsmöglichkeiten ab.
Einiges
zu bedenken
Obwohl die Optionen im
eigenen Zug überschaubar sind, gibt es doch einiges zu bedenken. Da jede Zahl
(mit Ausnahme der 7) nur dreimal vorkommt, herrscht zu Beginn eine Jagd nach
Treibstoff vor. Und hier kann man die Gegenspieler wunderbar sabotieren. Doch
auch der weitere Verlauf ist nicht trivial. Denn jedes Set bringt nur Punkte
gemäß der letzten Ziffer im Set. Und damit ist auch wirklich die letzte Ziffer
gemeint. Die Reihe 7-8-9 ist also sehr lukrativ, 8-9-10 bringt dagegen… Nichts.
Obendrein bringen nutzlose Plättchen Minuspunkte und das Spiel beenden darf man
damit auch nicht. Wer am Ende die meisten Punkte sammeln will, der sollte nicht
nur die eigene Auslage, sondern auch die der Mitspieler im Blick behalten.
Fazit
Sets zu sammeln ist
sicherlich keine besonders innovative Spielidee. Entsprechend kommt man zwar
schnell ins Spiel hinein, vermisst aber zu Beginn auch das Neue, das Spannende.
Sobald dann allerdings das verzweifelte Rinden um Drillinge und die Konkurrenz
um begehrte Plättchen an Fahrt gewinnen, ist das schnell vergessen. Das
ständige Abwägen zwischen sicherem Ertrag und gesteigertem Risiko, gepaart mit
der durchaus vorhandenen Interaktion, macht den Reiz von Troika aus. Dass dabei
stets einige Plättchen geheim sind, hält die Spannung bis zum Ende aufrecht.
Dennoch ist Troika
schlussendlich natürlich in hohem Maße ein Glücksspiel. Wer zu Beginn mehrere
Siebener zieht (die es häufiger gibt), der muss sich kaum Sorgen um seinen
Treibstoff machen. Wer dagegen immer die falschen Zahlen erwischt, der hat
keine Chancen auf den Sieg. Daran ändert auch wenig, dass das Spiel regulär
über 3 Runden geht. Auch thematisch bleibt Troika hinter anderen Oink-Games
Spielen zurück. Von einem gestrandeten Raumschiff oder der verzweifelten Suche
nach Treibstoff ist wenig zu spüren. Das hat etwa Tiefseeabenteuer schon deutlich
besser gemacht.
Dennoch steckt auch hier
wieder einiges an Spielspaß in der kleinen Schachtel. An frühere Highlights
kann Troika aber nicht heranreichen.
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