Donnerstag, 6. September 2018

Troika


Eine kleine, auffällig einfarbige Schachtel, bis unter den Rand gefüllt mit Spielmaterial. Dazu eine Anleitung, die nur auf den winzigen Zettel passt, indem eine noch winzigere Schrift verwendet wird. Und doch sieht das alles irgendwie spannend aus. Ganz klar: Oink Games ist mal wieder am Start. Und mit Troika (Jun Sasaki) lässt uns der japanische Verlag diesmal gleich einen ganz neuen Planeten erkunden. Zumindest sofern uns zuvor nicht der Treibstoff ausgeht.









Den Planeten absuchen
Ich könnte jetzt von wertvollen Ressourcen berichten, die unser Raumschiff auf einem fremden Planeten sammelt. Oder von Treibstoff, ohne den wir den Heimweg nicht antreten können. Oder ich spare mir das einfach und sage schlicht: Bei Troika sammeln wir Sets aus sechseckigen Plättchen mit Zahlen von 1 bis 15. Denn genau das machen wir. Allerdings sollten wir dabei vorsichtig sein. Denn nur Straßen aus 3 nachfolgenden Plättchen bringen Punkte, überschüssiges Material schlägt dagegen negativ zu buche. Und wer nicht mindestens einen Drilling (der bereits erwähnte Treibstoff) sein Eigen nennt, der ist sowieso gestrandet.

Überschaubare Optionen
An die passenden Plättchen zu kommen, gestaltet sich dabei natürlich nicht ganz einfach. Denn zu Beginn liegen diese verdeckt vor uns aus. Zug für Zug decken wir nun ein Plättchen auf und dürfen im Anschluss ein offenes vor uns legen oder ein verdecktes auf die Hand nehmen. Der Vorteil der Hand liegt auf derselben: Die Gegner wissen nicht, was wir sammeln. Zugleich ist das Limit hier aber auf 3 Plättchen begrenzt, weshalb die Mehrzahl offen vor uns liegt. Die Möglichkeit, Plättchen wieder in die Mitte zu legen, rundet die Aktionsmöglichkeiten ab.


Einiges zu bedenken
Obwohl die Optionen im eigenen Zug überschaubar sind, gibt es doch einiges zu bedenken. Da jede Zahl (mit Ausnahme der 7) nur dreimal vorkommt, herrscht zu Beginn eine Jagd nach Treibstoff vor. Und hier kann man die Gegenspieler wunderbar sabotieren. Doch auch der weitere Verlauf ist nicht trivial. Denn jedes Set bringt nur Punkte gemäß der letzten Ziffer im Set. Und damit ist auch wirklich die letzte Ziffer gemeint. Die Reihe 7-8-9 ist also sehr lukrativ, 8-9-10 bringt dagegen… Nichts. Obendrein bringen nutzlose Plättchen Minuspunkte und das Spiel beenden darf man damit auch nicht. Wer am Ende die meisten Punkte sammeln will, der sollte nicht nur die eigene Auslage, sondern auch die der Mitspieler im Blick behalten.

Fazit
Sets zu sammeln ist sicherlich keine besonders innovative Spielidee. Entsprechend kommt man zwar schnell ins Spiel hinein, vermisst aber zu Beginn auch das Neue, das Spannende. Sobald dann allerdings das verzweifelte Rinden um Drillinge und die Konkurrenz um begehrte Plättchen an Fahrt gewinnen, ist das schnell vergessen. Das ständige Abwägen zwischen sicherem Ertrag und gesteigertem Risiko, gepaart mit der durchaus vorhandenen Interaktion, macht den Reiz von Troika aus. Dass dabei stets einige Plättchen geheim sind, hält die Spannung bis zum Ende aufrecht.

Dennoch ist Troika schlussendlich natürlich in hohem Maße ein Glücksspiel. Wer zu Beginn mehrere Siebener zieht (die es häufiger gibt), der muss sich kaum Sorgen um seinen Treibstoff machen. Wer dagegen immer die falschen Zahlen erwischt, der hat keine Chancen auf den Sieg. Daran ändert auch wenig, dass das Spiel regulär über 3 Runden geht. Auch thematisch bleibt Troika hinter anderen Oink-Games Spielen zurück. Von einem gestrandeten Raumschiff oder der verzweifelten Suche nach Treibstoff ist wenig zu spüren. Das hat etwa Tiefseeabenteuer schon deutlich besser gemacht.

Dennoch steckt auch hier wieder einiges an Spielspaß in der kleinen Schachtel. An frühere Highlights kann Troika aber nicht heranreichen.


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