7 Wonders gewann als
erstes Spiel die Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres“. Da ist es naheliegend,
dass weitere Titel der Reihe folgen. Im Fall von 7 Wonders Architects (Antoine
Bauza / Asmodee) hat es allerdings etwas länger gedauert, schließlich erschien
der Vorgänger vor mehr als 10 Jahren. Offensichtlich wurde die Zeit genutzt,
die Box der Neuerscheinung bis zum Rand zu füllen. Denn obwohl es sich dabei um
ein Familienspiel handelt, ist deutlich mehr Material enthalten als im Original.
Wunder aus Karten
Im Zentrum von 7 Wonders
Architects stehen, welch Überraschung, die 7 Weltwunder der Antike. Oder
genauer: Deren Rohbau. Denn ihre Errichtung wird einmal mehr uns Spielern
überlassen. Und wie immer benötigen wir für jede der fünf Baustufen Rohstoffe
in Form von Karten. Damit sind wir auch schon beim Motor des Spiels: Den
Karten. Jedes Wunder hat einen eigenen Stapel, der zwischen zwei Spielern
steht. Zugriff haben wir jeweils auf die offene Karte der beiden benachbarten
Stapel sowie den verdeckten Stapel in der Mitte.
Vier Wege zum Glück
Der eigene Zug besteht
stets aus dem Nehmen einer der zugängigen Karten, die es in vier Arten gibt.
Baumaterialien werden gesammelt, um damit neue Wunderstufen zu errichten. Gleiches
gilt für die Fortschrittskarten, die wir gegen Fortschrittsmarker und damit
verschiedene Sonderfähigkeiten eintauschen. Bleiben noch blaue Karten, die
schlicht Siegpunkte zählen, und rote Karten, die die eigene Militärmacht
steigern. Das ist allerdings weniger martialisch als es klingt. Schlussendlich
wird nur ab und an die Stärke verglichen und der Überlegene bekommt Siegpunkte.
Abwechslungsreiche
Wunder
Das war es auch schon.
Vier verschiedene Arten von Karten, die wir sammeln und zu Siegpunkten ummünzen.
Diese werden gewertet, sobald ein Spieler das eigene Weltwunder abgeschlossen
hat. Natürlich ist auch das mit vielen Punkten verbunden. Darüber hinaus lockt
aber jedes der Wunder mit verschiedenen Boni, was einerseits für etwas
Abwechslung sorgt, andererseits aber auch bestimmte Strategien nahelegt.
Fazit
Die Menge der
Entscheidungen ist bei 7 Wonders Architects begrenzt, das dürfte klar sein.
Gerade einmal 3 Kartenstapel stehen zur Verfügung, das schränkt die Optionen
ein. Häufig liegen weniger spannende Karten oben oder der Nachbar hat uns den
Weg zu einer perfekten Karte freigemacht. In beiden Fällen ist die Entscheidung
offensichtlich. Wenn dann kurz vor Schluss entscheidende Karten einfach nicht
kommen wollen, kann das durchaus frustrieren. Damit muss man zurechtkommen, was
aufgrund der kurzen Spielzeit aber auch nicht schwerfällt.
Schlussendlich sind es aber
genau die schnellen Entscheidungen, die eben auch zu einem sehr flotten und
kurzweiligen Spielerlebnis führen. Auf welcher Art Karten ich spiele beziehungsweise
wann ich eventuell umschwenke, stellt mich in jeder Partie vor neue
Entscheidungen. Zudem ist der Verlauf sehr belohnend. Ständig bekommt man neue
Wunderstufen, Fähigkeiten oder Siegpunktmarker. Selbst als Verlierer hat man
etwas erreicht. Auch das Material ist überragend. Jedes Wunder wird in einer
eigenen kleinen Box aufbewahrt, die Kartenstapel haben eigene Halter, alles
wirkt wie aus einem Guss. Für mich ein wirklich rundes Gesamtpaket.
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