Eine
Zahl, ein Spiel, zwei Autoren
Sieben. Eine Zahl wie
ein Mythos. 7 Todsünden kennt die Bibel, 7 Weltwunder beeindruckten die
Menschen der Antike und 7 Zwerge waren es, die Schneewittchen vor der bösen
Stiefmutter versteckten. Und nun wollen Michael Kiesling und Reinhard Staupe
dieser illustren Liste einen weiteren Punkt hinzufügen. Oder besser 7 Punkte.
Denn in 7 Steps (Kosmos) dreht sich alles um die namensgebende Zahl.
Ein Spielplan aus 7 x 7
Feldern, 7 verschiedene Farben, 7 Spielsteine pro Runde und Türme mit einer
Maximalhöhe von 7. Und die Regeln dieses abstrakten Legespieles sind so
einfach, dass die Grundlagen in gerade einmal 7 Sätzen erklärt sind.
Die
Grundregeln
Der vorab zufällig
zusammengelegte Spielplan enthält (Überraschung) jeweils 7 Felder in 7
verschiedenen Farben. Auf diesem platzieren die Spieler abwechselnd bis zu 7
hinter dem eigenen Sichtschirm verborgene Scheiben und kassieren dafür Punkte.
Die Regeln sind dabei denkbar einfach. So muss die erste gelegte Scheibe auf
der tiefsten verfügbaren Ebene der entsprechenden Farbe gelegt werden. Alle
weiteren Scheiben werden benachbart und entweder gleich hoch oder höher
platziert, wobei höhere Ebenen mehr Punkte versprechen. Beendet der Spieler
seinen Zug werden diese gutgeschrieben und der Vorrat auf sieben Scheiben
ergänzt. Sobald alle Scheiben aufgebraucht sind endet das Spiel.
Die
Sonderplättchen
So, nachdem die
Grundregeln damit abgehandelt sind, noch wenige Sätze zu den Sonderplättchen. Diese
gibt es in den 2 Geschmacksrichtungen Bauhilfe und Siegpunkte. Erziele ich in
meinem Zug maximal 7 Siegpunkte, darf ich eines davon ziehen und später nutzen.
Auf diesem Weg werde ich etwa für das Bauen am Rand belohnt oder darf zu Beginn
meines Zuges den Plan etwas manipulieren. Vereinzelt schlechte Runden werden
auf diesem Wege ausgeglichen.
Fazit
Einstieg und
Spielverlauf von 7 Steps gestalten sich denkbar einfach, bereits nach wenigen
Minuten sind die Regeln verstanden und die Partie läuft. Damit richtet sich 7
Steps eher an Familienspieler. In die gleiche Kerbe schlägt auch der
vergleichsweise hohe Glücksanteil. Langfristige Planungen sind aufgrund der
jede Runde neu gezogenen Spielsteine sowieso nicht möglich. Aber auch
kurzfristige Pläne sind eher selten. In meinem Zug suche ich schlicht die
punkteträchtigste Möglichkeit, ohne dabei an spätere Züge oder die Mitspieler
zu denken. Dabei habe ich entweder passende Steine, oder eben nicht. Es sollte
also jedem Spieler klar sein, dass der Ausgang in 7 Steps deutlich mehr vom
Glück als den eigenen Fähigkeiten abhängt. Auch die Sonderplättchen ändern
daran nur wenig. Wenn man dies im Hinterkopf behält, hat das Spiel für einige
Partien durchaus einen gewissen Reiz.
Für länger anhaltenden
Spielspaß fehlen mir allerdings echte Möglichkeiten das Spiel zu beeinflussen.
Ich ziehe schlicht jede Runde Scheiben und suche für diese den besten Platz. Interaktion
ist dabei ebenso Fehlanzeige wie Abwechslung zwischen den Partien. Obendrein
hat das Material Schwächen. Die hellen Spielsteine nehmen schnell eine unschöne
Farbe an, die Punkteleiste ist viel zu kurz. Auch die Sonderplättchen und
zusätzliche Punktemarker wirken lieblos und wissen nicht zu gefallen. Nichts
davon wäre für sich genommen dramatisch, wirkt sich aber doch merklich auf den
Gesamteindruck aus.
Alles in Allem ist 7
Steps damit ein Spiel das für wenige Partien durchaus Spaß machen kann.
Wirklich überzeugen konnte es in meinen Gruppen aber niemanden.
Wenn ihr ein schönes
Familienspiel sucht, dann werft doch einmal einen Blick auf Da Luigi (hier).
Oder doch etwas zum Knobeln? Dann könnte La Boca etwas für euch sein (hier).
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