Donnerstag, 25. Juni 2015

Pandemie: Im Labor

Das Warten hat sich gelohnt
Nachdem ihr euch in den vergangen Wochen durch Rezensionen zu allerlei älteren Werken gewühlt habt (wie etwa Pandemie hier oder dessen erste Erweiterung hier), sind wir nun tatsächlich im Heute angekommen. Denn obwohl Pandemie inzwischen mehr als 5 Jahre alt ist, erscheinen dennoch in steter Regelmäßigkeit neue Ableger oder Erweiterungen. Und gerade im Fall von „Im Labor“ (Matt Leacock und Thomas Lehmann / Asmodee) hat sich das Warten definitiv gelohnt. Denn was in der Box zu finden ist, bietet für Anfänger wie Veteranen gleichermaßen reichlich Material.

Ähnlich wie bei der ersten Erweiterung ist auch „Im Labor“ modular aufgebaut. Damit könnt ihr die neuen Elemente einzeln und nacheinander integrieren oder Teile die euch nicht gefallen schlicht auslassen.



 

Mehr vom Gleichen
Am einfachsten zu integrieren sind dabei sicherlich die neuen Karten die auf vorherigen Modulen oder dem Basisspiel aufbauen. Neue Mutationen, virulente Erregerstämme, Sonderkarten oder Rollen heben den Abwechslungsreichtum noch einmal deutlich an. Dabei sind aber insbesondere die neuen Rollen primär auf den Hauptteil dieser Erweiterung ausgelegt. Das Labor.


Das Labor
Die Erweiterung beinhaltet erstmals einen zusätzlichen Spielplan und damit auch ein gänzlich neues Element, welches das Spiel auf den ersten Blick sogar einfacher macht. Denn statt 5 Karten auf der Hand benötigen wir deren nur noch 3 um ein Gegenmittel zu erforschen. Zusätzlich müssen wir nun aber Krankheitswürfel sammeln, im Labor auftrennen und Weiterverarbeiten um Diese am Ende auf einer passenden Sequenzkarte zu platzieren. All das benötigt reihenweise Aktionen und setzt obendrein die Anwesenheit in einem Forschungslabor voraus. Obwohl wir also etwas weniger Karten benötigen, macht der deutliche Mehraufwand an Aktionen das Entdecken eines Heilmittels schlussendlich spürbar schwerer.

Varianten
Ebenfalls gänzlich neu sind die Varianten für das Solo-Spiel sowie das Spielen als Team. Alleine wird einem Spieler neuerdings die Gesundheitsbehörde zur Seite gestellt, welche nach der Infektionsphase noch einmal einige rudimentäre Aktionen erlaubt. Im Team-Spiel müssen die Spieler um zu gewinnen möglichst viel Prestige für das eigene Team sammeln. Dieses gibt es etwa für das Ausrotten von Seuchen oder dafür, als Erster ein Heilmittel erforscht zu haben. Obendrein müssen die Spieler aber auch weiterhin das reguläre Spiel gewinnen, was in der neuen Konstellation durchaus eine Herausforderung darstellen kann.


Fazit
Ähnlich wie die erste Erweiterung von Pandemie hat auch „Im Labor“ gute und weniger überzeugende Module. In letztgenannte Kategorie fällt dabei für mich insbesondere die Team-Variante. Ähnlich wie der Bioterrorist kann ich persönlich in Pandemie nicht viel mit konfrontativen Elementen anfangen. Diese wirken häufig schlicht aufgesetzt und bieten nur rudimentäre Möglichkeiten. Es mag Spieler geben die daran ihren Spaß haben, ich gehöre aber nicht dazu.

So, nachdem das gesagt wurde können wir nun zu den spannenden Elementen der Erweiterung kommen. Und diese haben in meinen Gruppen den Reiz von Pandemie neu entfacht und seit Erscheinen zu dutzenden Partien geführt. Dabei sind die neuen Rollen und weitere Karten durchaus interessant, stellen aber nicht die spannendste Neuheit dar. Diese ist ganz klar das namensgebende Labor. Mit überschaubaren Regeln bietet dieses Modul neue Elemente, grundlegend neue Entscheidungen und gänzlich andere Vorgehensweisen. Gleichzeitig wird der Schwierigkeitsgrad noch einmal merklich angehoben, koordiniertes Vorgehen ist noch wichtiger als im Grundspiel. Veteranen finden hier neue und spannende Anreize für ein herausragendes Spiel.

Ihr mögt kooperative Spiele? Dann werft doch einmal einen Blick auf "Die vergessene Stadt" (hier) oder "Eldritch Horror" (hier). 





2 Kommentare:

  1. Hmm, klingt für mich als alten Pandemie-Fan sehr interessant! Nur: spielt sich das auch mit der "alten" Edition?

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  2. Hallo Uli,
    die Erweiterung ist leider nicht so einfach mit der "alten" Pegasus-Version kompatibel. Das neue Spielbrett und die dazugehörigen Karten wären kein Problem, die bleiben seperat. Aber die neuen Sonderkarten können nicht so einfach eingemischt werden.
    Eine Freundin hat sich die Erweiterung dennoch nur für das Labor besorgt und macht bei allem anderen halt Abstriche (e.g. manche Karten in Hüllen oder nicht nutzen).

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