Nachdem ihr euch in den
vergangen Wochen durch Rezensionen zu allerlei älteren Werken gewühlt habt (wie etwa Pandemie hier oder dessen erste Erweiterung hier), sind wir nun tatsächlich im Heute angekommen. Denn obwohl Pandemie
inzwischen mehr als 5 Jahre alt ist, erscheinen dennoch in steter
Regelmäßigkeit neue Ableger oder Erweiterungen. Und gerade im Fall von „Im
Labor“ (Matt Leacock und Thomas Lehmann / Asmodee) hat sich das Warten
definitiv gelohnt. Denn was in der Box zu finden ist, bietet für Anfänger wie
Veteranen gleichermaßen reichlich Material.
Ähnlich wie bei der
ersten Erweiterung ist auch „Im Labor“ modular aufgebaut. Damit könnt ihr die
neuen Elemente einzeln und nacheinander integrieren oder Teile die euch nicht gefallen
schlicht auslassen.
Mehr
vom Gleichen
Am einfachsten zu
integrieren sind dabei sicherlich die neuen Karten die auf vorherigen Modulen
oder dem Basisspiel aufbauen. Neue Mutationen, virulente Erregerstämme,
Sonderkarten oder Rollen heben den Abwechslungsreichtum noch einmal deutlich
an. Dabei sind aber insbesondere die neuen Rollen primär auf den Hauptteil
dieser Erweiterung ausgelegt. Das Labor.
Das
Labor
Die Erweiterung beinhaltet
erstmals einen zusätzlichen Spielplan und damit auch ein gänzlich neues
Element, welches das Spiel auf den ersten Blick sogar einfacher macht. Denn statt
5 Karten auf der Hand benötigen wir deren nur noch 3 um ein Gegenmittel zu
erforschen. Zusätzlich müssen wir nun aber Krankheitswürfel sammeln, im Labor
auftrennen und Weiterverarbeiten um Diese am Ende auf einer passenden
Sequenzkarte zu platzieren. All das benötigt reihenweise Aktionen und setzt
obendrein die Anwesenheit in einem Forschungslabor voraus. Obwohl wir also
etwas weniger Karten benötigen, macht der deutliche Mehraufwand an Aktionen das
Entdecken eines Heilmittels schlussendlich spürbar schwerer.
Varianten
Ebenfalls gänzlich neu
sind die Varianten für das Solo-Spiel sowie das Spielen als Team. Alleine wird
einem Spieler neuerdings die Gesundheitsbehörde zur Seite gestellt, welche nach
der Infektionsphase noch einmal einige rudimentäre Aktionen erlaubt. Im Team-Spiel
müssen die Spieler um zu gewinnen möglichst viel Prestige für das eigene Team
sammeln. Dieses gibt es etwa für das Ausrotten von Seuchen oder dafür, als
Erster ein Heilmittel erforscht zu haben. Obendrein müssen die Spieler aber
auch weiterhin das reguläre Spiel gewinnen, was in der neuen Konstellation
durchaus eine Herausforderung darstellen kann.
Fazit
Ähnlich wie die erste
Erweiterung von Pandemie hat auch „Im Labor“ gute und weniger überzeugende
Module. In letztgenannte Kategorie fällt dabei für mich insbesondere die
Team-Variante. Ähnlich wie der Bioterrorist kann ich persönlich in Pandemie
nicht viel mit konfrontativen Elementen anfangen. Diese wirken häufig schlicht
aufgesetzt und bieten nur rudimentäre Möglichkeiten. Es mag Spieler geben die
daran ihren Spaß haben, ich gehöre aber nicht dazu.
So, nachdem das gesagt
wurde können wir nun zu den spannenden Elementen der Erweiterung kommen. Und
diese haben in meinen Gruppen den Reiz von Pandemie neu entfacht und seit
Erscheinen zu dutzenden Partien geführt. Dabei sind die neuen Rollen und
weitere Karten durchaus interessant, stellen aber nicht die spannendste Neuheit
dar. Diese ist ganz klar das namensgebende Labor. Mit überschaubaren Regeln
bietet dieses Modul neue Elemente, grundlegend neue Entscheidungen und gänzlich
andere Vorgehensweisen. Gleichzeitig wird der Schwierigkeitsgrad noch einmal
merklich angehoben, koordiniertes Vorgehen ist noch wichtiger als im
Grundspiel. Veteranen finden hier neue und spannende Anreize für ein
herausragendes Spiel.
Ihr mögt kooperative Spiele? Dann werft doch einmal einen Blick auf "Die vergessene Stadt" (hier) oder "Eldritch Horror" (hier).
Hmm, klingt für mich als alten Pandemie-Fan sehr interessant! Nur: spielt sich das auch mit der "alten" Edition?
AntwortenLöschenHallo Uli,
AntwortenLöschendie Erweiterung ist leider nicht so einfach mit der "alten" Pegasus-Version kompatibel. Das neue Spielbrett und die dazugehörigen Karten wären kein Problem, die bleiben seperat. Aber die neuen Sonderkarten können nicht so einfach eingemischt werden.
Eine Freundin hat sich die Erweiterung dennoch nur für das Labor besorgt und macht bei allem anderen halt Abstriche (e.g. manche Karten in Hüllen oder nicht nutzen).