Wer mehr oder weniger
regelmäßig Berichte über Brettspiele liest, der hat sicherlich schon einmal den
Spruch „Das kommt bestimmt mal wieder auf den Tisch“ aufgeschnappt. An dieser
Stelle verrate ich euch jetzt mal ein Geheimnis. Eigentlich bedeutet das
zumeist nichts anderes als „Ganz nett, aber bei der Masse an Spielen schnell
abgemeldet“. Denn Spiele die tatsächlich für eine lange Zeit immer wieder auf
den Tisch kommen sind enorm selten. Pandemie (Matt Leacock /Asmodee) ist genau
so ein Spiel. Entsprechend werde ich euch Heute einmal die neueste Auflage ein Werkes
vorstellen, das durchaus schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Da ich aber
natürlich nicht gänzlich ohne Neuheiten auskomme, folgen in Kürze Besprechungen
zu den beiden Erweiterungen und im weiteren Jahresverlauf dann mit „Die
Heilung“ (hier ein Vorbericht) und „Legacy“ hoffentlich zwei Ableger. Doch
kommen wir nun zuerst einmal zum ursprünglichen Spiel.
Die
Krankheit
Wenn man bedenkt was
bereits einzelne Seuchen in der Menschheitsgeschichte angerichtet haben, dann
bekommt man schon einen Eindruck von den Problemen die uns beim gleichzeitigen
Ausbruch von vier Seuchen erwarten. Denn genau gegen diese gilt es in Pandemie
ein Heilmittel zu finden um zu gewinnen. Dazu müssen wir eigentlich nur lange
genug aushalten. Denn ein Heilmittel erforschen wir, indem wir fünf farblich
passende Handkarten abgeben von denen wir in jeder Runde automatisch 2 zufällig
erhalten. Leider erschwert das knappe Handkartenlimit das Sammeln und zugleich
werden die Karten an anderer Stelle dringend benötigt. Denn mit simplem
Abwarten ist es in Pandemie natürlich nicht getan.
Die
Symptome
Das grundlegende Problem
stellen dabei die Krankheitswürfel dar, die in 4 Farben den Spielplan füllen. Nach
jedem Zug eines Spielers breiten sich die Krankheiten weiter aus, indem mehrere
Seuchenkarten gezogen werden. Diese geben den Ort und damit auch die Farbe der
Seuche an. Vor Spielbeginn werden diese Karten zufällig gemischt, im Verlauf
des Spiels können aufmerksame Spieler aber zunehmend Informationen sammeln um
zumindest größere Gefahrenquellen zu identifizieren. Und die größten
Gefahrenquellen sind hier ganz klar jene Städte, in denen bereits drei
Krankheitswürfel liegen. Denn sobald ein vierter Würfel dazugelegt werden soll,
kommt es zum Ausbruch. Anstatt den Würfel in die betroffene Metropole zu legen,
sind alle Nachbarstädte betroffen. Kettenreaktionen sind hier natürlich
inklusive. Und wie es sich für ein kooperatives Spiel gehört, verlieren wir
automatisch sobald zu viele Ausbrüche auftreten. Auch das Ausgehen der
Krankheitswürfel oder das Aufbrauchen des Kartenstapels führt zur sofortigen
Niederlage.
Die
Heilung
Um dies zu verhindern
stehen jedem Spieler pro Runde nur 4 mickrige Aktionspunkte zur Verfügung. Mit
diesen reist man üblicherweise über den Plan, entfernt Krankheitswürfel oder
schiebt seinen Mitspielern Karten zu. Gibt man zusätzlich eine der wertvollen
Karten ab, kann man alternativ auch längere Strecken fliegen oder ein
Forschungslabor errichten, welches zur Heilmittelforschung nötig ist. Dass die
Aktionen dabei niemals wirklich ausreichen um alle Bedrohungen abzuwenden
versteht sich von selbst. Dementsprechend bekommt jeder Spieler vorab noch eine
Rollenkarte, die besondere Fähigkeiten bietet. So stellen manche Charaktere
günstiger Gegenmittel her, andere entfernen sehr effektiv Seuchenwürfel oder
tauschen besonders gut Karten. Doch selbst mit all diesen Optionen ist der
Kampf gegen die Seuchen nicht leicht zu gewinnen.
Fazit
Was soll ich denn nun im
Fazit noch schreiben, was ich nicht schon in der Einleitung erwähnt habe? Wenn
ein Spiel nach so vielen Jahren immer noch gespielt wird, muss es sich schlicht
um etwas Besonderes handeln. Dass es obendrein noch eine Inspiration für viele
Ableger (etwa „Die vergessene Stadt“ hier) oder Neuentwicklungen war, verstärkt
diese Empfindung nur. Pandemie ist schlicht und ergreifend ein elegantes und
spielerisch überzeugendes Werk, das trotz der überschaubaren Regeln zu fesseln vermag.
Dabei stellt jedes Spiel eine neue Herausforderung dar, die vielfältigen Rollen
sorgen für Abwechslung.
Und dennoch ist genau
das auch eine der wenigen Schwachstellen. Trotz sehr variabler Rollen beginnen
die Partien sich nach einiger Zeit doch zunehmend zu ähneln. Auch wenn ich hier
nicht unbedingt von sich einschleichender Routine sprechen mag, wäre etwa mehr
Abwechslung doch wünschenswert. Und genau hier kommen die Erweiterungen ins
Spiel, die ich euch in den kommenden Wochen vorstellen werde.
Doch auch alleine stellt
Pandemie ein herausragendes Spiel und eines der Highlights des Genres dar.
coolo
AntwortenLöschenAuf der Dritten oder vierten Partei haben wir fast geschafft zu gewinnen-es gab nicht genug buchstäblich einen Zug (die Karten sind vorbei). Es ist notwendig zu bemerken, dass die Partei nicht 5, und nicht 10 Minuten dauert, so war es zu diesem Zeitpunkt bereits weit in der Mitternacht. Wir errangen den Sieg nur achte Partei. Glücklicherweise gab es keine Grenze, aber das Spiel ging auf das Regal für ein paar Monate, da der Mann nicht einmal von Ihr hören wollte nach dieser Nacht! Dann sind andere Freunde zu Besuch gekommen, und Pandemie wieder hat den Platz auf einem Tisch genommen. Leider konnten wir diesmal in keiner der Parteien gewinnen (im zweiten wieder gab es keine Karten für den letzten Zug). Sie haben keine Ahnung, wie schwierig es ist, nach einer weiteren Niederlage aufzugeben, um die Box zu entfernen. Aber wir erkannten die offensichtliche Bedeutung, welche Charaktere zu spielen. Wenn das Spiel einen Forscher und Arzt hat, ist es viel einfacher zu gewinnen. Insgesamt, wenn wir über das Spiel zu vier sprechen, ohne die Regeln zu brechen, haben wir es geschafft, nur einmal zu gewinnen. Über den Sieg / Niederlage beim Spiel zweimal und drei sicher nicht mehr erinnern, aber die ersten Spiele, die wir manchmal vergessen einige Momente, so waren die Siege. Am interessantesten ist es vier zu spielen. Wenn Sie nicht mit solchen Statistiken verwirrt sind, dann sollte das Spiel Ihnen gefallen.
AntwortenLöschen