Mittwoch, 20. April 2016

Micro Robots



Das Roboter irgendwann für den Untergang der gesamten Menschheit verantwortlich sein werden, das sollte inzwischen so ziemlich jeder wissen. Die Überraschung dabei dürfte allerdings sein, dass dabei weder Waffen noch Kampfdroiden beteiligt sein werden. Vielmehr zeigte uns schon Ricochet Robots, dass die denkenden Maschinen viel subtilere Möglichkeiten haben. Denn anstatt anzugreifen fangen sie einfach an, wie wild durch Fabrikhallen zu huschen und dabei jeden Anwesenden in den Wahnsinn zu treiben.

Wie beim großen Bruder flitzt auch bei Micro Robots (Andreas Kuhnekath / Abacusspiele) ein Roboter kreuz und quer über den Spielplan. Aufgabe von uns Spielern ist es, möglichst schnell einen Weg von A nach B zu finden.


Die Fabrik
Die Fabrik von Micro Robots besteht aus gerade einmal 6 mal 6 Feldern, zufällig aufgebaut aus 4 Pappteilen. Jedes der Felder steht dabei für eine Kombination aus Farbe und Zahl, etwa „Weiß 3“ oder „Gelb 6“. Auf einem dieser Felder steht zu Beginn unser Roboter. Welches genau wird mittels zweier Würfel bestimmt, einer davon mit Zahlen von 1 bis 6, der andere mit verschiedenen Farbseiten.


Die wilde Jagd
Ist der Aufbau nach gefühlten 30 Sekunden abgeschlossen, wirft ein Spieler beide Würfel und bestimmt damit das gewünschte Zielfeld unseres flitzenden Roboters. Doch ganz so einfach wollen wir es der kleinen Maschine nicht machen, unterliegt die Bewegung doch strengen Regeln. Denn der Roboter darf stets nur zu einem neuen Feld laufen, wenn entweder dessen Zahl oder Farbe mit dem Startfeld übereinstimmen. Und so kann es durchaus geschehen, dass auf dem Weg ins Ziel haufenweise Felder passiert und Umwege eingeschlagen werden. Im Beispiel unten würden wir etwa auf der weißen 1 starten. Von dort kann uns unser Weg zur gelben 1 und direkt danach zurück zur gelben 3 führen. Jetzt noch ein Kurswechsel zur gelben 4 und wir sind am Ziel.


Erster
Doch selbst für den kompliziertesten Weg findet sich (fast) immer eine Lösung. Und diese zu finden ist Aufgabe der Spieler. Denn sobald gewürfelt wurde, grübeln alle Mitspieler um die Wette auf der Suche nach einem Weg. Wer einen solchen gefunden hat, schreit eine Zahl, die den benötigten Schritten entspricht. Stimmt die Vorhersage, gibt es dafür einen Punkt. Wer den fünften Punkt ansammelt, gewinnt das Spiel.

Fazit
Micro Robots ist ein kleines und schnelles Spiel. Und zwar in jeder Hinsicht. Die Regeln sind schnell verstanden, das Spiel schnell aufgebaut und schnell steht der Sieger fest. Es ist eine flotte Knobelei für Zwischendurch, gerade genug um Appetit auf ein größeres Spiel zu machen. Die verschiedenen Aufbaumöglichkeiten stellen dabei sicher, dass sich zu keinem Zeitpunkt Routine einstellt, stets muss von Neuem überlegt werden.

So einfach und schnell Micro Robots ist, so schnell landet es dann aber auch wieder im Schrank. Einige wenige Minuten und der Sieger steht üblicherweise fest. Gerade wenn viele einfache Punkte vergeben wurden (mit wenigen Bewegungen) stellt sich hier auch keine Sättigung ein. Da dies auch kaum die Vorgabe des Minispiels sein dürfte, kann man damit durchaus leben. Etwas schwieriger ist dagegen die Angabe der Mitspieler. Angeblich kann eine unendliche Zahl an Spielern teilnehmen, was schlicht Blödsinn ist. Abgesehen davon, dass eine unendliche Zahl an Personen kaum aufzutreiben sein dürfte, ist ein faires Spiel nur gewährleistet, wenn alle einen guten Blick auf den Plan werfen können. Und da das Material doch eher klein gehalten ist, würde ich maximal 4 - 6 Spieler (je nach Tisch) als realistisch ansehen.

Dennoch ist und bleibt Micro Robots ein flottes und kurzweiliges Knobelspiel für Zwischendurch.


2 Kommentare:

  1. Hallo Tim,

    kleine Richtigstellung, es Existiert immer eine Lösung.

    Grüße
    Andreas

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  2. Hallo Andreas,
    dass immer eine Lösung existiert ist schon klar. Das bedeutet aber nicht, dass wir auch immer eine Lösung finden :)

    Grüße
    Tim

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