Es soll ja tatsächlich
Zeiten ohne GPS und Google Maps gegeben haben. Zeiten, während denen wir zur
Navigation auf übergroße Faltpläne oder Wegweiser angewiesen waren. Und in
genau diese vorsintflutliche Epoche verschlägt es uns nun bei Tuki (Grzegorz
Rejchtman / Next Move). Denn ein Tukilik ist nichts Anderes als ein Wegweißer.
Und so ganz ohne Navi hängt von deren korrektem Aufbau so einiges ab.
Bauen
mit Eis
Die Regeln von Tuki kennt
man eigentlich schon zur Genüge. Jeder Spieler bekommt ein paar Bausteine, eine
Vorlage wird aufgedeckt und alle bauen um die Wette. Der besondere Kniff kommt hier
über die Eisblöcke. Denn diese weißen Steine sind zwar nicht Teil des
benötigten Musters, für den Bau aber unerlässlich. So werden sie als Stützen
genutzt, als Gegengewicht oder schlicht als Unterbau. Wie auch immer wir es
bewerkstelligen, wir sollten nicht als Letzter fertig sein. Denn sonst gibt es
einen Minuspunkt und wir müssen die nächste Partie aussetzen.
Fazit
Wer Ubongo oder ähnliche
Werke kennt, der wird sich bei Tuki schnell heimisch fühlen. Die Regeln sind
simpel, der Spielablauf flott. Durch die weißen Steine muss zudem häufig um
Ecken gedacht werden und es gibt durchaus auch mal etwas kreativere Lösungen.
Gerade wenn man anfängt mit Gegengewichten zu arbeiten, verlässt Tuki auch mal
die bekannten Pfade und entwickelt seinen Reiz. Allerdings passiert das viel zu
selten, weshalb sich das Spiel über weite Strecken in gewohnten Bahnen bewegt.
Dennoch ist Tuki
diesbezüglich ein leicht überdurchschnittlicher Vertreter seiner Art. Was mich
aber tatsächlich enorm stört ist, dass nur Bausteine für 3 Spieler vorhanden
sind. Laut Regel soll der Verlierer immer eine Runde aussetzen. Das bietet die
Möglichkeit etwas aufzuholen, sammelt doch der Letztplatzierte einer Runde
einen Minuspunkt. In der Praxis wirkt das aber weniger wie ein Ausgleich,
sondern eher, als wollte der Verlag Geld für einen vierten Spieler sparen. Für
mich ein Unding. Ebenfalls missfallen hat mir, wie der Sieger am Ende bestimmt
wird. Denn es gewinnt nicht etwa, wer die wenigsten Karten gesammelt hat.
Vielmehr spielen die verbliebenen Spieler noch eine Runde, die über alles
entscheidet. Da kann man zuvor jede Partie gewonnen haben und schlussendlich,
durch eine einzige Niederlage, noch alles verlieren. Das soll wohl die Spannung
hochhalten, wirkt aber tatsächlich nur unfair.
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