Samstag, 31. Mai 2014

Koryo



Karten voller Zahnräder
Nachdem im Bereich der Brettspiele immer wieder nach neuen und innovativen Themen gerufen wird, erfreut sich nun seit einigen Jahren „Steampunk“ zunehmender Beliebtheit. Im Prinzip bedeutet dies, dass so ziemlich jede Spielgrafik durch Zahnräder und Dampfkessel ergänzt wird. Dass als Vorlage dabei nicht nur das viktorianische England oder Mitteleuropa dienen kann, beweist uns nun Koryó (Gun-Hee Kim / Asmodee). Hier rotieren die Zahnräder nämlich im Großkorea des 10. Jahrhunderts.

Eigentlich ist das Thema bei Koryo sowieso beliebig austauschbar. 2 bis 4 Spieler legen schlicht Karten aus und versuchen in einzelnen Kategorien Mehrheiten zu sammeln. Dabei lassen sich Sonderfähigkeiten zum eigenen Nutzen ebenso erhalten, wie kleine Nettigkeiten für unsere Mitspieler.




Karten spielen
Konkret spielen wir insgesamt 8 Runden lang Karten aus. Dabei dürfen zwar beliebig viele Karten gespielt werden, als Einschränkung muss man sich aber immer auf einen Charaktertyp beschränken. Gleichzeitig muss auf das Kartenlimit geachtet werden. Dürfen am Ende des ersten Durchganges nur 3 eigene Karten ausliegen, wird es jede Runde eine Karte mehr. Die Zahl der Karten die jede Runde gezogen wird, nimmt auf die gleiche Weiße stetig ab. Anfänglich kann ich noch aus 10 Karten wählen, dann wird es jede Runde eine Karte weniger.

Fähigkeiten nutzen und Punkte kassieren
Viele der ausliegenden Charakterkarten sorgen für Bonusfähigkeiten sobald ein Spieler über die Mehrheit verfügt. So erlauben Senatoren etwa mehr Karten ausliegen zu haben, die Banker liefern jede Runde einen Siegpunkt. Obendrein gibt es mit Barbaren auch die Möglichkeit, die Karten der Mitspieler zu vernichten.
All das macht zwar Spaß, um zu gewinnen benötigen wir aber, wie so häufig, Siegpunkte. Neben den Bankern sind deren Hauptquelle die Karten selbst. Nach insgesamt 8 Runden wird für jede Personengruppe die Mehrheit überprüft und der Führende erhält Siegpunkte je nach Gruppe. So sind die eher häufig auftretenden Wissensvermittler volle 8 Siegpunkte wert, liefern dafür aber im Spiel keinen Bonus. Der einzigartige Allwissende ist dagegen nur 1 Punkt, die ausgespielten Barbaren sogar 1 Minuspunkt wert. Wurden auf diese Art alle Gruppen überprüft, steht der Sieger fest.


Fazit
Koryó begeistert schon vom ersten Moment an mit einfachen Regeln und einem packenden Spielprinzip. Nach kurzer Zeit sind die Regeln erklärt und fast ebenso schnell haben sich die Spieler an das System gewöhnt. Das komplizierteste sind dabei noch die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere. Trotzdem sind die Entscheidungen fast nie banal. Insgesamt können nur 8-mal Karten ausgespielt werden, jede Aktion wirkt sich grundlegend auf das Spiel aus. Zu Beginn wird dabei verstärkt Wert auf starke Sondereigenschaften gelegt, früher oder später muss man aber auf punkteträchtige Karten umschwenken. Vielleicht lohnt sich auch ein Barbar, der zwar einen Minuspunkt bringt, aber eine eigene Mehrheit sicherstellen kann. Gerade mit 4 Spielern artet Koryó dabei häufig in Hauen und Stechen aus. Das muss man als Spieler mögen, direkte Konfrontation nimmt einen elementaren Bestandteil ein. Auch die Grafik ist vielleicht nicht jedermanns Sache, ist aber meiner Meinung nach sehr stimmig. Problematisch kann darüber hinaus der Glücksanteil werden. Gegen perfekt gezogene Karten ist auch die beste Strategie machtlos.
Aufgrund der kurzen Spielzeit und der durchweg fesselnden Partien fallen solche Runden aber kaum ins Gewicht. Insgesamt schafft Koryó mit wenig Material ein durchweg gelungenes Spiel.
 

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