Dass große Spiele eine
Umsetzung als Kartenspiel bekommen, das kennen wir ja inzwischen. Immerhin
lassen sich so sehr häufig Material, Aufwand und Spieldauer deutlich
reduzieren. Was allerdings passiert, wenn ein flottes und schnelles Würfelspiel
dieses Schicksal erfährt, das sehen wir an Qwinto – Das Kartenspiel (U. Rapp,
B. Lach und R. Staupe / Nürnberger Spielkarten Verlag).
Wie im Würfelspiel füllen
wir auch im Kartenspiel die farbigen Kästchen unseres Blocks mit passenden
Zahlen. Nur verläuft das diesmal ungleich taktischer, da der Zufall durch die
Würfel entfällt.
Zahlen
Auf dem anfänglich noch
ziemlich leeren Block sind zu Spielbeginn drei farbige Reihen zu sehen, die wir
mit Zahlen füllen sollen. Anders als im Würfelspiel stehen uns dafür aber nun keine
Würfel, sondern Karten zur Verfügung, von denen jeder Spieler stets drei auf
der Hand hat. Darüber hinaus liegen vier weitere, quadratisch angeordnet, in
der Tischmitte aus. Sind wir am Zug, überdecken wir eine dieser Karten mit
einer Karte aus unserer Hand und addieren deren Zahl sowie die Zahlen der
beiden benachbarten Karten zusammen. Das Ergebnis wird dann in der Reihe einer
der an der Kombination beteiligten Farben eingetragen. Dabei müssen die Zahlen
stets von links nach rechts aufsteigen und Dopplungen in den Spalten sind tabu. Während der aktive Spieler eine Zahl
wählen muss (oder einen Fehlversuch notiert), dürfen alle anderen Spieler nach
Belieben zugreifen.
Punkte
Wie auch im Würfelspiel
endet eine Partie, sobald ein Spieler zwei Reihen komplett gefüllt hat oder
aber seinen vierten Fehlversuch hat. Nun gibt es für eine fertige Reihe Punkte
gemäß der am weitesten rechts eingetragenen Zahl, unfertige Reihen geben einen
Punkt pro Eintrag. Darüber hinaus gibt es noch Bonuspunkte (für gefüllte
Spalten) oder Mali (für Fehlversuche) und schon steht der Sieger fest.
Fazit
Qwinto (das Würfelspiel)
ist nicht zuletzt aufgrund seiner einfachen Regeln und des sehr flotten
Spielverlaufes so beliebt. Und was Erstgenanntes angeht steht das Kartenspiel dem
in Nichts nach. Die Regeln sind schnell verinnerlicht und bereits nach wenigen
Minuten grübeln alle am Tisch über den bestmöglichen Zug. Und zu grübeln gibt
es hier einiges. Denn einerseits will der bestmögliche Zug für einen selbst
gefunden werden, andererseits will man den Mitspielern so wenig wie möglich
gönnen. Dabei haben wir stets mannigfaltige Möglichkeiten. Drei Karten auf der
Hand und vier Ablagemöglichkeiten ergeben doch einige Kombinationen.
Und genau das ist auch
eines der Probleme des Qwinto – Kartenspiels. Denn gerade mit steigender
Spielerzahl kann das Grübeln doch schnell überhandnehmen. Nicht selten findet
sich einfach kein perfekter Zug, es wird aber dennoch weitergesucht. Die
Lockerheit und der flotte Spielverlauf des Originals sind dann Geschichte, die
Spielzeit kann schnell den Rahmen sprengen. Zudem nimmt gerade zu viert auch
die Kontrolle über die Auslage ab. Und wenn man erst minutenlang warten muss,
nur um dann eine vollkommen nutzlose Auslage vorzufinden, kann das schon
frustrieren.
Persönlich schätze ich
dennoch die taktischen Möglichkeiten des Kartenspiels, gerade zu zweit. Mit
steigender Teilnehmerzahl wird das Spiel aber etwas zu zäh und die Wartezeiten
zu lang.
Ist mir einwm wenig zu komplex.
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