Es gab in den vergangenen
Jahren wohl kaum eine erfolgreichere Fernsehserie als Game of Thrones. Und auch
die entsprechenden Spiele haben durchaus ein gewisses Maß an Beachtung
verdient, auch wenn mich nicht alle vollständig überzeugen konnten. Macht aber
nichts, denn was die Serie angeht bin ich natürlich ein absoluter Vollprofi.
Und so kann mich ein „Game of Thrones: Das Trivia-Spiel“ (Jonathan Ying /
Asmodee) wohl kaum aus der Fassung bringen.
Entsprechend
zuversichtlich habe ich die Packung geöffnet und mich auf die erste Partie
gestützt. Wie sich allerdings gezeigt hat, handelt es sich am Ende dann eben
doch nicht „nur“ um ein Trivia-Spiel.
Das
Quiz
In der Basisversion machen
wir tatsächlich nicht so viel mehr, als Fragen zur Serie zu beantworten.
Beziehungsweise zu den ersten vier Staffeln, alle Fragekarten sind entsprechend
markiert. Wie genau läuft das aber jetzt? Nun, auf jeder Karte stehen genau
drei Fragen mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten. Wer am Zug ist, muss vorab entscheiden,
wie viele davon er beantworten will. Nur wenn alle Fragen korrekt beantwortet
wurden, darf man im Anschluss einen Einflussmarker auf einem der neun Orte des
Spielplans platzieren. Wer sich dabei nur eine Frage zugetraut hat bekommt auch
nur einen kleinen Marker, wer dagegen mutig (und erfolgreich) war, bekommt
direkt einen der Großen. Nachdem wir uns über mehrere Runden und durch einen
Berg an Fragen geknobelt haben, wird derjenige der die meisten Orte
kontrolliert, zum Sieger ernannt.
Die
Gunst
Wer es etwas taktischer
mag, der kann die sogenannten Gunstkarten mit ins Spiel nehmen. Diese zeigen
jeweils einen bekannten Charakter der Serie, die uns mit verschiedensten
einmaligen Effekten aushelfen. Um einen solchen Charakter zu erwerben (zwei
davon liegen stets offen aus), müssen wir allerdings zuerst einige Ressourcen
sammeln. Diese bekommen wir für jede beantwortete Frage, wobei die Art (drei
verschiedene gibt es) vom zuvor gewählten Ort abhängt. Anstatt nur zu versuchen
Marker auf den Plan zu befördern, kann man nun also auch auf die Hilfe
mächtiger Verbündeter vertrauen, die etwa die Mitspieler sabotieren oder das
Platzieren von Markern erlauben. So oder so ist es aber unerlässlich, das Eine
oder Andere über Game of Thrones zu wissen.
Fazit
Dass Game of Thrones: Das
Trivia-Spiel ein Lizenzprodukt ist, das erkennt man bereits in den ersten
Sekunden. Denn an allen Ecken und Enden warten bekannte Personen auf uns,
Szenen aus der Serie sind zu sehen und Fans fühlen sich sofort heimisch. An
dieser Stelle also ein dickes Plus. Auch bei den Fragekarten haben sich Autoren
und Redaktion Mühe gegeben und stets die entsprechende Staffel dazugeschrieben.
Wer also noch nicht bis Staffel vier gesehen hat, der kann so Spoiler
vermeiden. Und auch die Idee, den Sieger mittels Einflussmarker zu bestimmen,
passt absolut zum Thema. Hier kommt sogar eine gewisse, taktische Komponente
mit ins Spiel.
Leider ändert das absolut
nichts daran, dass das Spiel bei uns komplett durchgefallen ist. Zugegeben, von
einem Quizspiel erwartet man zumeist keine spielerischen Wunder. Aber zumindest
die Fragen sollten halbwegs passen. Und hier haben wir uns beim Trivia-Spiel
immer wieder verwundert die Augen gerieben. Denn die Bandbreite geht hier von
gänzlich banal (wie heißt dieser Charakter) bis hin zu absolut unmöglich (wie
heißt der Onkel der Person, die in Staffel 2 einen Kurzauftritt hatte). Selbst
gemeinsam haben wir es fast nie geschafft, wirklich alle drei Fragen zu
beantworten. Als Folge nimmt man eigentlich immer nur eine Frage und hofft
einfach auf das Beste (oder rät gut). Nimmt man dagegen die Gunstkarten dazu,
ändert sich das komplett. Denn für jede beantwortete Frage bekommt man eine
Ressource. Und da die zu erwerbenden Karten häufig enorm mächtig sind, nimmt
man nun stets alle drei Fragen. So werden zwar auf regulärem Weg fast keine
Marker mehr auf den Plan gelegt, das gleichen die Karten aber locker aus.
Ich muss leider klar
sagen, dass wir mit Game of Thrones: Das Trivia-Spiel immer nur dann Spaß
hatten, wenn wir uns über die Fragen amüsiert haben. Denn wenn tatsächlich fünf
Personen, die fast alle Folgen mehrfach gesehen haben, komplett verwirrt um ein
Spiel herumsitzen, dann hat das schon etwas Lustiges. Vielleicht kommt der eine
oder andere „beinharte“ Fan der Serie zu einem anderen Ergebnis. Wir sind auf
jeden Fall erst einmal von der Vorstellung geheilt, dass wir auch nur ein wenig
Ahnung von Game of Thrones haben.
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