Puzzlespiele liegen voll
im Trend, keine Frage. Ob Patchwork, Cottage Garden oder jetzt eben Bärenpark (Lookout),
die Freude am gemeinsamen Teile-Legen scheint ungebrochen. Zugleich bedeutet
das aber auch, dass man sich hier durchaus etwas einfallen lassen muss, um aus
der Masse hervorzustechen.
Phil Walker-Harding
versucht dies einerseits mit einem ansprechenden Thema, darüber hinaus aber
auch mit einigen spielerischen Kniffen. Dennoch beschäftigen wir uns natürlich
auch bei der Erschaffung unseres eigenen Bärenparks in erster Linie damit,
möglichst viele Elemente möglichst passgenau auf unserem Plan unterzubringen.
Plättchen
legen
Der Spielablauf einer
Partie Bärenpark ist denkbar einfach. Zu Beginn bekommt dazu jeder Spieler eine
Starttafel als Parkgrund sowie ein Grünanlagen-Plättchen. Wer am Zug ist, nimmt
stets eines seiner Plättchen aus dem persönlichen Vorrat und legt dies auf seiner
Anlage an ein beliebiges Plättchen an. Die auf dem Parkgrund abgebildeten
Symbole dürfen (und sollten) dabei überbaut werden, einzig die Grube ist tabu.
Ist das Plättchen gelegt, stocken wir unseren Vorrat an Plättchen auf, indem
wir die überbauten Symbole werten.
Plättchen
nehmen
Jedes überdeckte Symbol
erlaubt uns dabei, neue Plättchen aus der zentralen Auslage zu nehmen und in unseren
Vorrat zu packen. Schubkarren bringen nur kleine und wenig lohnende
Grünanlagen, ein überbauter LKW erlaubt uns, ein Tierhaus zu nehmen. Diese sind
deutlich lukrativer und bringen mehr Punkte, je früher in der Partie sie
genommen werden. Der seltene Bagger erlaub uns sogar den Zugriff auf ein
Außengehege, die einerseits besonders groß und lukrativ, darüber hinaus aber
auch selten sind. Zuletzt gibt es noch Bautrupps, die einen Ausbau des
Parkgeländes auf insgesamt vier Teile erlauben.
Punkte
Eine Partie Bärenpark
endet, sobald ein Spieler insgesamt vier Gelände gefüllt hat. Dann werden die
Punkte verglichen, die es für viele der Plättchen gibt. Dabei gibt es stets
mehr Punkte für früher gebaute Plättchen einer Art, wodurch ein spannendes
Wettrennen entsteht. Gleiches gilt für die Statuen, die auf die Grube gestellt
werden, sobald der entsprechende Parkabschnitt gefüllt ist. Zuletzt kann man
auch noch Aufgaben hinzunehmen, die etwa eine bestimmte Zahl an Gehegen oder
besondere Bauweisen entlohnen.
Fazit
Eigentlich kann ich das
Fazit an dieser Stelle recht kurz halten. Denn Phil Walker-Harding ist es mit
Bärenpark bravourös gelungen, sich angenehm von vielen aktuellen
Puzzlespielen abzusetzen. Die stimmungsvollen Zeichnungen, der klar
strukturierte Spielverlauf und zumeist intuitive Regeln sorgen für einen
schnellen Einstieg und Spielspaß von der ersten Minute an. Das Spiel
konzentriert sich schlicht auf zwei Elemente, die Auswahl und das Platzieren
der Teile. Alles darum herum entfällt, was einen angenehm fokussierten
Spielablauf ermöglicht. Dennoch fühlt sich all das nicht trivial an. Denn noch
immer müssen die Teile passen und der Wettlaufcharakter um Elemente mit höheren
Punktzahlen führt zu einem ordentlichen Maß an Interaktion. Die Konkurrenz
komplett zu ignorieren kann fatal sein, insbesondere, wenn nach einigen Partien
noch die Aufträge hinzukommen, was ich absolut empfehle.
Dennoch kann auch Bärenpark in einigen Situationen zum Grübeln einladen, Spieler die gerne und viel nachdenken finden dafür durchaus Gelegenheit. Auch die Endwertung kann im Zweifel mal etwas länger dauern, gibt es hier doch schon einiges zu addieren. Zuletzt hat der Startspieler nicht selten einen kleinen Vorteil, insbesondere bei der Jagd um Aufträge. Doch all das sind nur Kleinigkeiten in einem wirklich gelungenen Gesamtkonzept. Bärenpark gehört, zumindest für mich, aktuell ganz nach vorne in die Liste der Puzzlespiele. Und wenn ihr mir nicht glaubt, dann schaut doch bei der Brettspielbox (HIER) vorbei und holt euch eine zweite Meinung.
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