Zugegeben, Lockführer dürfte heute wohl nicht
mehr auf einem der vorderen Plätze liegen, wenn man Kinder nach ihrem
Wunschberuf fragt. Wo früher noch Polizisten oder Astronauten als Konkurrenz
antraten, gilt es sich heute mit Youtube-Stars und Instagram-Berühmtheit zu
messen. Und dennoch übt die Eisenbahn nach wie vor einen großen Reiz aus und
ist auch aus der Brettspielszene nicht wegzudenken. Und so verwundert es nicht,
dass es nun auch eine Umsetzung des Klassikers Zug um Zug als Kinderspiel gibt.
Zug um Zug: Meine erste Reise (Alan R. Moon /
Asmodee) bleibt dabei sehr nahe am Original. Nach wie vor platzieren wir Züge
auf dem Plan und errichten damit Strecken, die unseren Aufgabenkarten
entsprechen.
Wir
bereisen Europa
Wie im Original erstreckt sich vor uns auch bei
„Meine erste Reise“ eine schöne gestaltete Landkarte. Darauf abgebildet sind
viele Städte, kindgerecht neben dem Namen auch mit passenden Sehenswürdigkeiten
versehen. All diese Städte sind über farbige Eisenbahnstrecken verbunden, die
als Baugrund für unsere Züge dienen. Sind wir an der Reihe, dürfen wir stets
zwischen zwei Aktionen wählen. Entweder wir ziehen zwei Waggonkarten oder wir
verwenden diese um eine farblich passende Strecke zu bauen.
Von Ost
nach West und zurück
Bereits zu Spielbeginn bekommen wir zwei Tickets.
Diese zeigen jeweils zwei Orte, die wir mit eigenen Zügen verbinden sollten,
wobei durchaus auch Umwege zulässig sind. Erfüllen wir eines dieser Tickets,
ziehen wir sofort ein weiteres nach. Gerade gegen Ende passiert es dabei
durchaus, dass weitere Tickets automatisch erfüllt werden. Entsprechend schnell
kann das sechste Ticket erfüllt sein, was zum Spielsieg genügt.
Fazit
Meine erste Reise ist tatsächlich eine
gelungene und kindgerechte Umsetzung des Klassikers, beschränkt auf seine
grundlegenden Elemente. Entsprechend ist der Spielverlauf schnell verstanden,
die gelungene Optik machen darüber hinaus Lust auf das Spiel. Gerade die
zusätzlichen Illustrationen gefallen, wobei eine kleine Erklärung noch ein
netter Bonus gewesen wäre.
Etwas schwieriger als das schlichte Anwenden
der Regeln war dagegen (zumindest in meinen Runden) die taktische Umsetzung.
Die passende Route zu finden, die Kartenhand bestmöglich zu nutzen oder vielleicht
sogar gezielt wichtige Strecken schneller zu belegen, dass sind Entscheidungen
die mit dem angegebenen Mindestalter von sechs Jahren doch mindestens eine
Herausforderung darstellen. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollte natürlich
der enorme Glücksfaktor. Insbesondere bei den Tickets kann dieser immens sein.
Wenn später gezogene Tickets bereits automatisch erfüllt sind, kann ein
deutlich zurückliegender Spieler urplötzlich gewinnen.
Unabhängig von Glück oder taktischem Vorgehen
hatten meine jungen Mitspieler dennoch reichlich Spaß an ihrer ersten Reise und
wollten nicht selten direkt erneut aufbrechen.
Huhu, ein schöner Artikel, dass Spiel lieben wir auch :) Gerade jetzt während Corona sind Familienspiele soooo wichtig. Wir haben auch ein großes Sortiment angeschafft und spielen uns so durch die unterschiedlichsten Versionen. Aber da im Moment nicht gereist werden darf, haben wir einen Liste mit verschiedenen Familienreisespielen zusammengestellt, also Familienspiele, die einen mit auf eine Reise nehmen, nicht welche für die Reise.
AntwortenLöschenSchaut doch mal rein und hinterlasst uns ein Feedback, ich würde mich sehr freuen: https://www.familienreisefieber.de/familienspiele/
Viele grüße und mach so weiter, Nina