Freitag, 2. Juni 2017

Railroad Revolution



Auch wenn der Name es vielleicht andeutet, eine Revolution erleben wir in Railroad Revolution (Marco Canetta und Stefania Niccolini / Pegasus) kaum. Dafür ist das Thema einfach schon viel zu präsent. Schienenbau quer durch die Vereinigten Staaten, Aktien (wenn auch nur als Währung) und den Einsatz von Arbeitern kennen wir wohl alle zur Genüge. Und doch bietet das Spiel den einen oder anderen Kniff, der durchaus einen Blick verdient hat.

Insbesondere die Tatsache, dass Railroad Revolution eigentlich mit gerade einmal vier Aktionen auskommt, ist erwähnenswert. Aber keine Panik: Unterschiedliche Arbeiter und mannigfaltige Boni sorgen dennoch für einen ordentlichen Planungsaufwand.



Vier Aktionen
Eigentlich ist Railroad Revolution ganz einfach. Denn durch das Einsetzen eines Arbeiters aktivieren wir schlicht jede Runde eine der vier Aktionen. So können wir etwa auf dem zentralen Plan unser eigenes Schienennetz erweitern, wodurch wir neue Orte erschließen. Dort können wir mittels einer weiteren Aktionen einen Bahnhof errichten. Deren Zahl ist begrenzt, weshalb wir die dritte Aktion (Verkauf von Gleisen oder Stationen) nur verhalten nutzen sollten. Da aber fast alles Geld kostet, lässt es sich häufig nicht vermeiden. Zuletzt dürfen wir eine Station auf eines der Telegrafenfelder stellen, wofür wir Aktien (eine Art Währung) erhalten. In den meisten Fällen ist es dabei hilfreich, ein Feld vor den Mitspielern zu erreichen. Denn fast überall erhalten wir dann zusätzliche Boni.


Spezialisten
Zu den häufigsten Boni gehört der Erhalt von bunten Arbeitern, den Spezialisten. Zu Beginn haben wir nur einige weiße Arbeiter, vier weitere Farben können wir sammeln. Im Grunde lassen sich diese genauso wie ihre farblosen Kollegen einsetzen, allerdings bringen sie verschiedene Boni bei den Aktionen. So wird ein Bahnhof etwa kostenlos gebaut, Aktien erworben oder zusätzliche Gleise verlegt. Auch Loks lassen sich auf diesem Weg erhalten, welche wiederrum für weitere Boni aktiviert werden. In der Summe also dann doch nicht ganz so einfach.


Aufgaben und Multiplikatoren 
Über Kurz oder Lang werden einem Spieler Schienen und Gebäude ausgehen, womit das Spielende eingeleitet ist. Nun geht es an die Punkte, die wir im Spielverlauf auf verschiedenen Wegen erhalten können. Unter anderem befinden sich dazu auf dem Plan drei Leisten, die als Multiplikatoren für verschiedene Errungenschaften dienen. Lohnend ist es hier möglichst viele Bahnhöfe zu bauen, hochwertige Städte zu erreichen oder Telegrafenfelder zu besetzen. So oder so ist es ratsam, sich klar auf einen oder zwei der Wege zu konzentrieren. Darüber hinaus können bestimmte und stetig schwerer (und lukrativer) werdende Aufgaben erfüllt werden. Dafür noch Punkte für benachbarte Telegrafenstationen und Lokomotiven, und schon steht der Sieger fest.


Fazit
Die gerade einmal vier verschiedenen Aktionen deuten an, dass es sich bei Railroad Revolution um ein eher eingängiges und simples Spiel halten könnte. Allerdings dürfte bereits der Blick auf Spielplan und Material vom Gegenteil überzeugen. Denn auch wenn die Optionen gerade zu Beginn wirklich überschaubar sind, gibt es doch viel zu beachten und zu bedenken. Alleine die Vielzahl an Boni bietet doch eine Menge Möglichkeiten, auch wenn all die Symbole recht intuitiv zu verstehen sind. Hier fällt angenehm auf, dass anfänglich tatsächlich nur Basisaktionen gewählt werden können, die zusätzlichen Boni kommen erst mit den Spezialisten hinzu. Dennoch wird üblicherweise mindestens eine Partie benötigt, um wirklich sinnvoll spielen zu können. Denn um eine Chance auf den Sieg zu haben, sollte von vornherein eine klare Strategie verfolgt werden. Vorteilhaft ist dabei auch, dass man sich kaum gegenseitig blockieren kann, es ist überall genug Platz. Die Jagd nach zusätzlichen Vorteilen für den schnellsten Spieler sorgt aber dennoch für ausreichend Interaktion.

Besondere Innovationen oder Ideen sucht man in Railroad Revolution zwar vergebens, dennoch vermag es erfahrene Spieler sehr gut zu unterhalten. 


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