Bier,
blaue Bohnen und Indianer
Das Leben als Sheriff
ist wirklich nicht leicht. Die gesamte Nachbarschaft will einem an den Kragen, ständig
fliegen einem Kugeln und Dynamit um die Ohren und den einzigen Hilfssheriff
pustet man mangels Kenntnis auch gleich noch über den Haufen. So oder so
ähnlich ergeht es tausenden von Gesetzeshütern inzwischen seit über 10 Jahren
beim Kartenspiel Bang!. Es wird langsam Zeit für etwas frischen Wind im Wilden
Westen. Und dieser kommt, wie könnte es anders sein, als Würfelspiel daher.
Bang! Das Würfelspiel
(Michael Palm und Lukas Zach / Abacusspiele) übernimmt dabei viel Altbewährtes
von seinem Vorgänger. Versteckte Rollen, variable Charaktere, Bier und blaue
Bohnen. Alles wieder mit von der Partie. Geändert hat sich allerdings die
Spielzeit welche bei selten mehr als 15
Minuten liegt. Und Indianer gibt es inzwischen auch.
Kurze
Regeln…
Aber von Vorne. Zu
Beginn erhält jeder Spieler einen Charakter der neben den Lebenspunkten auch
eine Sonderfähigkeit verleiht. Dazu gibt es eine Rollenkarte von welchen anfänglich
nur der Sherriff bekannt ist. Dieser gewinnt zusammen mit seinen Hilfssheriffs
sobald alle Banditen und Gesetzlose (die anderen Rollen) das zeitliche gesegnet
haben. Um also Gesetzloser zu gewinnen muss man als einziger überleben, den
Banditen genügt das Ausschalten aller Gesetzesvertreter. Wie lässt sich dies
nun genau bewerkstelligen?
Als Werkzeug zur
Eliminierung opponierender Gruppierungen dienen bei Bang! Das Würfelspiel…
Würfel. Deren fünf an der Zahl darf der aktive Spieler bis zu 3-mal würfeln und
muss dann das Ergebnis auswerten. Die Fadenkreuze erlauben dabei die Nachbarschaft
unter Beschuss zu nehmen, Bier heilt erlittenen Schaden. Dynamit verhindert das
Neuwerfen des entsprechend Würfels und fliegt dem Würfelnden, sobald dessen
drei aufgetaucht sind, mit einem großen Knall um die Ohren. Natürlich dürfen im
Wilden Westen auch Indianer nicht fehlen welche hier, ganz abstrakt, in Form
von Pfeilen dargestellt werden. Werden diese gewürfelt nimmt sich der
entsprechende Spieler schlicht einen Pfeil und legt ihn vor sich ab. Ist der
Vorrat vollständig gelehrt greifen die Rothäute an und fügen jedem Spieler
Schaden in Abhängigkeit der Pfeilsammlung zu. Um sich gegen diese Unterfangen zu
wehren wurde die Gatling erfunden. Werden derer 3 gewürfelt darf der aktive
Spieler alle Pfeile abwerfen und fügt obendrein noch jedem einen Schaden zu.
Mehr Regeln sind in der
kleinen Box nicht enthalten. Nach und nach segnen so immer mehr Spieler das Zeitliche
bis eine der Fraktionen den Sieg errungen hat.
…viel
Spielspaß
Ich muss ehrlich
gestehen: Bang! gehörte nie zu meinen bevorzugten Spielen. Eine relativ lange
Spielzeit passt einfach nicht zur Möglichkeit früh auszuscheiden. Zu oft sitzt
dabei ein Spieler schnell als Dekoration am Tisch und wartet auf die nächste
Runde. Auch beim Würfelspiel kann man früh ausscheiden. Dann dauert eine Partie
aber zumeist nur noch wenige Minuten, das Ende ist bereits absehbar. Um dies zu
erreichen wurde das Würfelspiel dramatisch verschlangt und, zumindest meiner
Meinung nach, deutlich verbessert. Das Rätselraten um die Mitstreiter, das
paranoide Element und die Hoffnung auf den letzten Schadenspunkt… all das ist
geblieben. Und obendrauf gibt es einen deutlich schnelleren Verlauf, 16
verschiedene Charaktere und richtig viel Spielspaß in einer kleinen Schachtel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen