Freitag, 6. Mai 2016

Stone Age Junior



Viele von euch kennen das sicherlich. Sobald man unter Leuten ist und das Gespräch in Richtung Brettspiele abdriftet (was es in meiner Gegenwart eigentlich immer tut), kommt irgendwann fast unausweichlich eine Frage: „Wir spielen gerne Siedler und Carcassonne… was kannst du uns denn da empfehlen“. Natürlich hat man da immer die passende Antwort parat. Und meine war und ist seit langer Zeit Stone Age. Die Mischung aus Taktik, Strategie und Glück weiß einfach auch nach Jahren noch immer zu fesseln. Das alleine ist sicherlich Grund genug, einen Blick auf die kindgerechte Umsetzung Stone Age Junior (Marco Teubner / Hans im Glück) zu werfen.

Ähnlich wie im Original sammeln wir Rohstoffe und errichten damit Hütten. Allerdings steht diesmal unser Erinnerungsvermögen im Vordergrund, denn um die gewünschte Aktion auszuführen sollten wir sie zuerst einmal unter all den Plättchen finden.


Das Dorf
Bevor wir das Spiel beginnen müssen wir den Spielplan mit allerlei Ressourcen füllen. Darunter befinden sich Speerspitzen, Beeren, Fische und einiges mehr. Natürlich stehen hier auch unsere Spielfiguren herum, die wir allerdings nicht einfach von Feld zu Feld bewegen dürfen. Dafür stehen uns die verdeckten Waldplättchen zur Verfügung, die um das Dorf herum liegen. Zu Beginn jeder Runde deckt der aktive Spieler eines davon auf und führt die angegebene Aktion aus. Entweder bedeutet dies auf ein bestimmtes Aktionsfeld zu ziehen oder eine vorgegebene Zahl an Feldern voranzurücken. Anfänglich ist dieses Vorgehen natürlich noch recht zufällig, mit der Zeit weiß man aber bei immer mehr Plättchen worum es sich handelt und kann planvoller vorgehen.


Aktionen
Nachdem wir unser Zielfeld gefunden haben, führen wir die dortige Aktion aus. In den meisten Fällen bedeutet das, dass wir eine Ware vom Feld nehmen und hinter unseren Dorfplatz legen. Weitere Felder ermöglichen das Tauschen von Waren oder das Nehmen (oder Stehlen) eines Hundes, der als Joker zählt. Zuletzt fehlt noch der Bauplatz, dem eine besondere Bedeutung zukommt. Denn wer dort mit seiner Spielfigur landet, der darf gesammelte Ressourcen ausgeben um eine von drei ausliegenden Hütten zu bauen. Im Anschluss werden alle aufgedeckten Waldplättchen wieder umgedreht und obendrein zwei davon vertauscht. Sobald jemand seine dritte Hütte errichtet hat, ist das Spiel gewonnen.


Fazit
Stone Age Junior setzt das Thema des Vorgängers sehr gelungen um und passt die Bestandteile dabei gekonnt an die Zielgruppe an. Hochwertiges und haptisch wie optisch ansprechendes Material laden zum Spielen ein, die Regeln sind einfach und schnell verinnerlicht. Leichte taktische Elemente, Memory und etwas Glück verbinden sich gekonnt zu einem großen Ganzen, das Kindern wie Erwachsenen gleichermaßen zu gefallen weiß. Dabei können auch Spieler unterschiedlicher Erfahrungsstufen sinnvoll gegeneinander spielen, da Kinder bei den Memory-Elementen häufig Vorteile haben. Soweit also ein rundum gelungenes Kinderspiel.

Was zumindest bei meinen Mitspielern häufig nicht so gut ankam, sind die interaktiven Elemente. So können Hunde von den Mitspielern geklaut sowie Hütten und Rohstoffe vor der Nase weggeschnappt werden. In den falschen Momenten kann dies durchaus zu Tränen führen. Auch wenn sich solche Effekte bei Spielen wohl schwer vermeiden lassen, hatte ich bei Stone Age Junior dennoch das Gefühl, das solcherlei Frustmomente etwas häufiger auftreten als bei manch anderem Spiel.

Und dennoch waren am Ende doch alle Spieler (ob Kind oder Erwachsener) sehr angetan von Stone Age Junior. Von meiner Seite aus als eine klare Empfehlung.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen