Montag, 20. Juni 2016

Crossing



Minimalismus ist spätestens seit Love Letter und Splendor ein absoluter Trend unter den Brettspielen. Das Reduzieren von Spielen auf die allernötigsten Mechanismen verleiht diesen zumeist einen besonderen Reiz und paart einfache Regeln mit einem flotten Spielverlauf. Natürlich kann das auch nach Hinten losgehen, wenn am Ende zu wenig Spiel übrig bleibt. Bleibt also wie stets die spannende Frage, in welche Kategorie Crossing (Yoshetiru Shinohara / Asmodee) fällt, welches auf nur eine Hand voll Aktionen und ein klein wenig Material beschränkt ist.







Pilzsteinchen
Als Vertreter verschiedenster Fantasy-Völker streiten wir uns in Crossing um wertvolle Lebenssteine, welche (warum auch immer) auf Pilzen wachsen. Diese liegen in Form von Plättchen in der Tischmitte aus und werden jede Runde mit einer Hand voll dieser Steinchen bestückt. Mehr ist an Vorbereitung oder Verwaltung während des Spiels nicht von Nöten.



Und alle zugleich…
Jeder Runde sucht sich jeder Spieler einen der Pilze aus und auf ein Signal hin zeigen alle zugleich darauf. Zeigen mehrere Spieler auf den gleichen Pilz, bleiben die Steine liegen. Zeigt ein Spieler dagegen allein auf einen Pilz, bekommt er alle dort liegenden Lebenssteine und legt sie auf das eigene Personenplättchen. Hier sind die Steine allerdings alles andere als sicher. Denn anstelle eines Pilzes kann ein Spieler auch auf ein fremdes Personenplättchen zeigen um all dortigen Steine zu stehlen. Dagegen hilft nur, das eigene Plättchen mit der Hand zu schützen und die dortigen Steine im persönlichen Vorrat abzulegen. Auch wenn dadurch in der nächsten Runde gepasst werden muss, ist gerade dieser Zug doch immer mal wieder unverzichtbar.

Reich, reicher,…
Sobald nach mehreren Runden alle Lebenssteine verteilt wurden, wird es Zeit den Sieger zu bestimmen. Und dazu addieren wir 2 Siegpunkte für jeden weißen Stein und jeweils 5 Punkte für ein Set aus einem blauen, gelben und roten Stein. Alle Einzelsteine sind ebenfalls noch 1 Siegpunkt wert und schon steht der Sieger fest.


Fazit
Crossing ist ein Spiel mit einfachen Regeln und einem flotten Spielverlauf. Nach 5 Minuten sind die Regeln erklärt, das Material aufgebaut und die erste Runde gespielt. Und auch während der Partie selbst kommt keinerlei Leerlauf zustande, stets ist man involviert. Auch Emotionen bietet Crossing reichlich, jede Runde zittert, hofft und bangt man was die Mitspieler machen. Das Vorausahnen und Abschätzen der Mitspieleraktionen macht dabei den wesentlichen Teil von Crossing aus.

Leider kam zumindest in meinen Testrunden dennoch kaum Spielspaß auf. In größeren Runden ist es schwer den Überblick zu behalten, hier hängt sehr viel vom Zufall ab. In kleinen Runden (mit wenigen Pilzen) fühlen sich die Optionen sehr eingeschränkt an, die „richtige“ Aktion ist häufig offensichtlich. In der passenden Gruppe kann Crossing als Absacker durchaus noch für etwas Spaß sorgen, in der Summe ist für mich einfach zu wenig Spiel in der Packung.


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