Vor annähernd vier Jahren gründete
ich Spielfreu(n)de und startete direkt mit den Besprechungen einiger meiner
Lieblingsspiele zu jener Zeit. Eines davon war Die Zwerge, über das ich damals
(HIER) schrieb, „Es macht einfach
Spaß“. Und dazu stehe ich auch heute, denn noch immer ziehen wir gerne los um
das Geborgene Land zu retten. Allerdings schleift sich nach solch einer Zeit
natürlich einiges an Routine ein. Entsprechend freue ich mich schon lange auf
die angekündigte Erweiterung, die ich inzwischen in Händen halte. Oder besser:
Die zwei Erweiterungen.
Den Start mache ich mit der
Saga-Erweiterung (Michael Palm und Lukas Zach / Pegasus), die insbesondere das
Material deutlich aufwertet. Doch auch einige neue Szenarien und selbst ein
neuer Held finden sich in der Box.
Das Reich
wächst
Den wesentlichen Teil der
Saga-Erweiterung stellen zweifelsfrei die Verbesserungen am Material dar. So
findet sich in der Box ein neuer Spielplan, der etwas größere Felder und auch
einige neue Elemente (Edelsteine, Seen) auf der Landkarte erhält, die für die
Szenarien wichtig sind. Dafür wurde die Ratsleiste auf ein kleines separates
Brett ausgelagert. Auch die Plättchen für totes Land sind deutlich gewachsen
und wurden obendrein etwas hübscher gestaltet. Am auffälligsten sind aber wohl
dennoch die neuen gegnerischen Truppen. Die farbigen Würfel sind (großen)
Figuren aus Holz gewichen, die optisch einiges hermachen. Darüber hinaus gibt
es auch einige neue Plättchen, Szenarien und einen neuen Helden, der nun auch
Nachbarfelder angreifen kann.
Szenarien
Neben all dem neuen Material wirken
die insgesamt drei Saga-Szenarien fast schon etwas mickrig, bestehen sie doch
nur aus einem überschaubaren Kartendeck und einigen Pappmarkern. Spielerisch
sind sie aber dennoch sehr reizvoll. Die grundlegenden Regeln sind dabei
ähnlich wie im Basisspiel, im Detail gibt es aber einige Unterschiede. So
müssen etwa in einem Szenario Edelsteine vom Spielplan gesammelt werden. Sind
wir schnell genug, erleichtert das zukünftige Aufgaben, sind wir zu langsam
wird es schwerer. Auch die Sagakarten selbst bieten reichlich Variation, vom
Aufbau von Verteidigungsanlagen bis zum Kampf gegen einen Drachen der über das Brett
zieht.
Regeländerungen
Abseits der Saga-Karten gibt es auch
einige kleinere Regeländerungen. Dabei werden etwa neue Bedrohungskarten nicht
mehr ins Deck gemischt. Vielmehr werden zwei gezogen und eine davon direkt
ausgeführt. Auch das Feld auf der Ratsleiste, das ein Abwerfen von Bedrohungen
erlaubt, wird ersetzt. Spannend ist auch, dass immer mehrere Saga-Aufgabenkarten
offen liegen und diese nicht mehr eine nach der anderen abgearbeitet werden
müssen. Insgesamt auf jeden Fall sehr gelungene Änderungen, die ich in Zukunft auch
im Basisspiel öfters nutzen werde.
Ein Vergleich: Oben das Basisspiel, unten die Erweiterung |
Fazit
Da der wesentliche Teil der
Erweiterung aus neuem Material besteht, werde ich mein Fazit auch damit
beginnen. Zuerst einmal der Spielplan sowie die Tote-Land-Plättchen, die
optisch aufgewertet wurden. Insgesamt fällt dieser Teil eher in den Bereich
„nett zu haben“, wirklich nötig ist er aber nicht. Dennoch werde ich mit
Sicherheit in Zukunft diesen Plan bevorzugen, alleine schon aufgrund der hübscheren Aufmachung. Gleiches gilt übrigens auch für
die gegnerischen Einheiten. Optisch gelungen sind diese leider teilweise etwas
zu groß geraten und stehen auch nicht gerade stabil. Obwohl die Holzwürfel
entsprechend praktischer sind, mag ich die neuen Figuren dennoch. Auch die neue
Zwergenfigur ist gelungen, weicht aber enorm von den Figuren des Basisspiels ab.
In der Summe ist das neue Material damit optisch toll, hat aber durchaus
kleinere Mängel.
Während das Material damit also zwar gut aber nicht überragend ist, gefallen mir die neuen Szenarien durchweg sehr gut. Die neuen Ideen sorgen für Abwechslung und da niemals alle Karten im Spiel sind, bietet ein Szenario auch nach mehreren Runden noch Neues. Ob Diamanten gesammelt, Festungswälle gebaut oder Anführer der Albae gejagt werden, gegenüber den Basis-Szenarien ist hier schlicht mehr Spannung enthalten. Auch der neue Charakter passt sich nahtlos ein und ist spannend zu spielen. Was ich mir allerdings gewünscht hätte, wären auch einige neue Ausrüstungskarten oder ähnliches. Hier gibt sich die Erweiterung etwas knausrig.
Trotz kleinerer Schwächen konnte
mich die Saga-Erweiterung insgesamt überzeugen und wird von nun an wesentlicher
Bestandteil all meiner Partien „Die Zwerge“ sein.
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