Mittwoch, 1. März 2017

Die Zwerge - Saga Erweiterung



Vor annähernd vier Jahren gründete ich Spielfreu(n)de und startete direkt mit den Besprechungen einiger meiner Lieblingsspiele zu jener Zeit. Eines davon war Die Zwerge, über das ich damals (HIER) schrieb, „Es macht einfach Spaß“. Und dazu stehe ich auch heute, denn noch immer ziehen wir gerne los um das Geborgene Land zu retten. Allerdings schleift sich nach solch einer Zeit natürlich einiges an Routine ein. Entsprechend freue ich mich schon lange auf die angekündigte Erweiterung, die ich inzwischen in Händen halte. Oder besser: Die zwei Erweiterungen.

Den Start mache ich mit der Saga-Erweiterung (Michael Palm und Lukas Zach / Pegasus), die insbesondere das Material deutlich aufwertet. Doch auch einige neue Szenarien und selbst ein neuer Held finden sich in der Box.


Das Reich wächst
Den wesentlichen Teil der Saga-Erweiterung stellen zweifelsfrei die Verbesserungen am Material dar. So findet sich in der Box ein neuer Spielplan, der etwas größere Felder und auch einige neue Elemente (Edelsteine, Seen) auf der Landkarte erhält, die für die Szenarien wichtig sind. Dafür wurde die Ratsleiste auf ein kleines separates Brett ausgelagert. Auch die Plättchen für totes Land sind deutlich gewachsen und wurden obendrein etwas hübscher gestaltet. Am auffälligsten sind aber wohl dennoch die neuen gegnerischen Truppen. Die farbigen Würfel sind (großen) Figuren aus Holz gewichen, die optisch einiges hermachen. Darüber hinaus gibt es auch einige neue Plättchen, Szenarien und einen neuen Helden, der nun auch Nachbarfelder angreifen kann.


Szenarien
Neben all dem neuen Material wirken die insgesamt drei Saga-Szenarien fast schon etwas mickrig, bestehen sie doch nur aus einem überschaubaren Kartendeck und einigen Pappmarkern. Spielerisch sind sie aber dennoch sehr reizvoll. Die grundlegenden Regeln sind dabei ähnlich wie im Basisspiel, im Detail gibt es aber einige Unterschiede. So müssen etwa in einem Szenario Edelsteine vom Spielplan gesammelt werden. Sind wir schnell genug, erleichtert das zukünftige Aufgaben, sind wir zu langsam wird es schwerer. Auch die Sagakarten selbst bieten reichlich Variation, vom Aufbau von Verteidigungsanlagen bis zum Kampf gegen einen Drachen der über das Brett zieht.


Regeländerungen
Abseits der Saga-Karten gibt es auch einige kleinere Regeländerungen. Dabei werden etwa neue Bedrohungskarten nicht mehr ins Deck gemischt. Vielmehr werden zwei gezogen und eine davon direkt ausgeführt. Auch das Feld auf der Ratsleiste, das ein Abwerfen von Bedrohungen erlaubt, wird ersetzt. Spannend ist auch, dass immer mehrere Saga-Aufgabenkarten offen liegen und diese nicht mehr eine nach der anderen abgearbeitet werden müssen. Insgesamt auf jeden Fall sehr gelungene Änderungen, die ich in Zukunft auch im Basisspiel öfters nutzen werde.

Ein Vergleich: Oben das Basisspiel, unten die Erweiterung

Fazit
Da der wesentliche Teil der Erweiterung aus neuem Material besteht, werde ich mein Fazit auch damit beginnen. Zuerst einmal der Spielplan sowie die Tote-Land-Plättchen, die optisch aufgewertet wurden. Insgesamt fällt dieser Teil eher in den Bereich „nett zu haben“, wirklich nötig ist er aber nicht. Dennoch werde ich mit Sicherheit in Zukunft diesen Plan bevorzugen, alleine schon aufgrund der hübscheren Aufmachung. Gleiches gilt übrigens auch für die gegnerischen Einheiten. Optisch gelungen sind diese leider teilweise etwas zu groß geraten und stehen auch nicht gerade stabil. Obwohl die Holzwürfel entsprechend praktischer sind, mag ich die neuen Figuren dennoch. Auch die neue Zwergenfigur ist gelungen, weicht aber enorm von den Figuren des Basisspiels ab. In der Summe ist das neue Material damit optisch toll, hat aber durchaus kleinere Mängel.

Während das Material damit also zwar gut aber nicht überragend ist, gefallen mir die neuen Szenarien durchweg sehr gut. Die neuen Ideen sorgen für Abwechslung und da niemals alle Karten im Spiel sind, bietet ein Szenario auch nach mehreren Runden noch Neues. Ob Diamanten gesammelt, Festungswälle gebaut oder Anführer der Albae gejagt werden, gegenüber den Basis-Szenarien ist hier schlicht mehr Spannung enthalten. Auch der neue Charakter passt sich nahtlos ein und ist spannend zu spielen. Was ich mir allerdings gewünscht hätte, wären auch einige neue Ausrüstungskarten oder ähnliches. Hier gibt sich die Erweiterung etwas knausrig.

Trotz kleinerer Schwächen konnte mich die Saga-Erweiterung insgesamt überzeugen und wird von nun an wesentlicher Bestandteil all meiner Partien „Die Zwerge“ sein.



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