Kennt ihr noch diese komischen
Handschlag-Rituale von früher? Anstatt sich einfach nur die Hand zu geben, hat
man mit dieser in der Luft herum gewedelt, dabei noch auf die Oberschenkel
geklatscht und einen dreifachen Salto-Überschlag gemacht. Irgendwie alles ein
wenig kompliziert, nur um mal eben kurz „Hallo“ zu sagen. Aber jetzt weiß ich,
warum ich dieses Ritual immer wieder über mich ergehen lassen musste. Denn es
hat mich schlicht auf mein Leben als Brettspieler vorbereitet.
Versteht ihr nicht? Kann ich
verstehen. Dürfte aber verständlicher werden, wenn ihr euch Lucky Lachs (K.
Gruhl und Q. Weir / Kosmos) anschaut. Denn hier wird dieses wilde Herumfuchteln
Programm.
Einfache
Regeln…
In der formschönen Verpackung
befindet sich nur ein Stapel Karten, von denen jeder Spieler ein Set aus 12
seiner Farbe bekommt. Dann noch zügig um den Tisch aufgestellt (ja, ihr solltet
beim Spielen stehen), in rund 60 Sekunden die Regeln erklärt und los geht es.
Denn nun deckt jeder Spieler die oberste Karte seines Stapels auf (der
praktischerweise in der Hand gehalten wird) und versucht, die darauf
abgebildete Aufgabe schnellstmöglich zu erfüllen. Bei Erfolg wird die Karte
abgeworfen und eine Neue aufgedeckt. Wer am schnellsten durch seinen Stapel
durch ist, der gewinnt.
… heilloses
Chaos
Wie genau sehen aber nun unsere
Aufgaben aus? Nun, eigentlich ganz einfach. Die insgesamt vier Karten bedingen
im Wesentlichen, dass wir einem anderen Mitspieler (der gerade den gleichen
Auftrag hat), die Hand geben. Mehr oder weniger. Denn bei der Checker-Faust
müssen wir die Fäuste gegeneinanderhalten, bei Lucky Lachs die Hände
gegeneinander wedeln und bei High 5… naja, uns einen High 5 geben. Bleibt
zuletzt der Tausch.Rausch, bei dem wir unseren Platz wechseln müssen. Und da wir natürlich erst einmal nicht wissen wer ein möglicher Partner ist, brüllen wir die ganze Zeit unseren Wunsch-Handschlag auf der Suche nach einer Übereinstimmung. Und wenn
gerade kein Partner zur Verfügung steht, dürfen wir eine Karte auch nach unten
schieben und eine neue aufdecken. Denn nur wer wirklich schnell ist, hat eine
Chance auf den Sieg.
Fazit
Lucky Lachs ist zweifelsfrei ein sehr
spezielles Spiel. Denkbar einfach, dabei in höchstem Maße chaotisch und
hektisch. Bis die erste Runde startet dauert es zumeist nur Sekunden und nach
spätestens 30 Sekunden brüllen und gestikulieren alle Mitspieler wild auf der
Suche nach einem Partner herum. Wesentlich länger als ein oder zwei Minuten
dauert eine Partie dabei nicht, bei der es aber üblicherweise nicht bleibt.
Dabei macht Lucky Lachs insbesondere in Vollbesetzung richtig viel Spaß. Mit weniger Mitspielern (insbesondere zu dritt), kann die Suche nach einem passenden Partner aber schon mal etwas länger dauern und die Runden fühlen sich allgemein etwas weniger chaotisch an. Und in diesem Fall ist Chaos genau das, was man will. Chaos herrscht übrigens auch an anderer Stelle. Denn es kommt durchaus vor, dass mehrere Spieler zugleich eine passende Bewegung ausführen und etwa drei Personen zusammen „Lachsen“. In all der Verwirrung fällt das üblicherweise nicht weiter auf, verlässliche Mitspieler sind hier aber Pflicht.
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