Mittwoch, 1. Juli 2015

7 Steps



Eine Zahl, ein Spiel, zwei Autoren
Sieben. Eine Zahl wie ein Mythos. 7 Todsünden kennt die Bibel, 7 Weltwunder beeindruckten die Menschen der Antike und 7 Zwerge waren es, die Schneewittchen vor der bösen Stiefmutter versteckten. Und nun wollen Michael Kiesling und Reinhard Staupe dieser illustren Liste einen weiteren Punkt hinzufügen. Oder besser 7 Punkte. Denn in 7 Steps (Kosmos) dreht sich alles um die namensgebende Zahl.

Ein Spielplan aus 7 x 7 Feldern, 7 verschiedene Farben, 7 Spielsteine pro Runde und Türme mit einer Maximalhöhe von 7. Und die Regeln dieses abstrakten Legespieles sind so einfach, dass die Grundlagen in gerade einmal 7 Sätzen erklärt sind.




Die Grundregeln
Der vorab zufällig zusammengelegte Spielplan enthält (Überraschung) jeweils 7 Felder in 7 verschiedenen Farben. Auf diesem platzieren die Spieler abwechselnd bis zu 7 hinter dem eigenen Sichtschirm verborgene Scheiben und kassieren dafür Punkte. Die Regeln sind dabei denkbar einfach. So muss die erste gelegte Scheibe auf der tiefsten verfügbaren Ebene der entsprechenden Farbe gelegt werden. Alle weiteren Scheiben werden benachbart und entweder gleich hoch oder höher platziert, wobei höhere Ebenen mehr Punkte versprechen. Beendet der Spieler seinen Zug werden diese gutgeschrieben und der Vorrat auf sieben Scheiben ergänzt. Sobald alle Scheiben aufgebraucht sind endet das Spiel.


Die Sonderplättchen
So, nachdem die Grundregeln damit abgehandelt sind, noch wenige Sätze zu den Sonderplättchen. Diese gibt es in den 2 Geschmacksrichtungen Bauhilfe und Siegpunkte. Erziele ich in meinem Zug maximal 7 Siegpunkte, darf ich eines davon ziehen und später nutzen. Auf diesem Weg werde ich etwa für das Bauen am Rand belohnt oder darf zu Beginn meines Zuges den Plan etwas manipulieren. Vereinzelt schlechte Runden werden auf diesem Wege ausgeglichen.


Fazit
Einstieg und Spielverlauf von 7 Steps gestalten sich denkbar einfach, bereits nach wenigen Minuten sind die Regeln verstanden und die Partie läuft. Damit richtet sich 7 Steps eher an Familienspieler. In die gleiche Kerbe schlägt auch der vergleichsweise hohe Glücksanteil. Langfristige Planungen sind aufgrund der jede Runde neu gezogenen Spielsteine sowieso nicht möglich. Aber auch kurzfristige Pläne sind eher selten. In meinem Zug suche ich schlicht die punkteträchtigste Möglichkeit, ohne dabei an spätere Züge oder die Mitspieler zu denken. Dabei habe ich entweder passende Steine, oder eben nicht. Es sollte also jedem Spieler klar sein, dass der Ausgang in 7 Steps deutlich mehr vom Glück als den eigenen Fähigkeiten abhängt. Auch die Sonderplättchen ändern daran nur wenig. Wenn man dies im Hinterkopf behält, hat das Spiel für einige Partien durchaus einen gewissen Reiz.

Für länger anhaltenden Spielspaß fehlen mir allerdings echte Möglichkeiten das Spiel zu beeinflussen. Ich ziehe schlicht jede Runde Scheiben und suche für diese den besten Platz. Interaktion ist dabei ebenso Fehlanzeige wie Abwechslung zwischen den Partien. Obendrein hat das Material Schwächen. Die hellen Spielsteine nehmen schnell eine unschöne Farbe an, die Punkteleiste ist viel zu kurz. Auch die Sonderplättchen und zusätzliche Punktemarker wirken lieblos und wissen nicht zu gefallen. Nichts davon wäre für sich genommen dramatisch, wirkt sich aber doch merklich auf den Gesamteindruck aus.

Alles in Allem ist 7 Steps damit ein Spiel das für wenige Partien durchaus Spaß machen kann. Wirklich überzeugen konnte es in meinen Gruppen aber niemanden.

Wenn ihr ein schönes Familienspiel sucht, dann werft doch einmal einen Blick auf Da Luigi (hier). Oder doch etwas zum Knobeln? Dann könnte La Boca etwas für euch sein (hier).


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