Ja, ich weiß. Die SPIEL
2015 ist noch lange hin, erst Mitte Oktober öffnet die weltgrößte Spielmesse
wieder ihre Pforten und aus der ganzen Welt pilgern Spieler, Redakteure und
Verlage nach Essen. Und damit wären wir auch schon beim Thema: Aus der ganzen Welt.
Denn ein Verlag der in den vergangenen Jahren immer wieder für Aufsehen gesorgt
hat, ist ganz klar Japon Brand. Mit Minimalismus wie in Love Letter und Machi
Koro oder gelungenen Abwandlungen wie bei Trains oder One Night Werwolf… ein
Blick auf die Neuheitenliste lohnte sich stets. Auch wenn sich zwischen all den
Perlen für mein Empfinden häufig auchweniger ausgereifte Ideen verbergen, haben die Japaner doch inzwischen
einen festen Platz in der Spiele-Szene inne. Warum erzähle ich euch das Alles?
Ganz einfach: Seit kurzem können die Neuheiten für die kommende SPIEL nun auch
auf der Homepage von Japon Brand vorbestellt werden. Und da der Stand
üblicherweise nach rund 30 Minuten aussieht wir nach einer Heuschreckenplage,
dürfte dies für Interessierte durchaus eine gute Idee sein. Für mich ist es
zugleich der Beginn meiner diesjährigen Essen-Vorschau, bei der ich euch in den
kommenden Wochen und Monaten möglichst viele spannende Spiele diverser Verlage
vorstellen möchte. So, kommen wir nun zum Portfolio von Japon Brand.
Als Manager einer
Fluggesellschaft befördern wir Passagiere einmal um den Globus und zurück.
Während wir in der Economy-Klasse auf Masse setzen können, versprechen
Erste-Klasse Passagiere mehr Punkte. Allen gemein ist, dass wir uns an den
Wünschen der Passagiere orientieren sollten, um langfristig erfolgreich zu sein.
Der Kniff ist dabei, dass es quasi unmöglich ist alle benötigten Strecken und
Wünsche selbst abzudecken. Ein System gegenseitiger Unterstützung mit weiteren
Fluggesellschaften ist unerlässlich, um die Konkurrenz auszustechen.
Ein kooperatives Würfelspiel, bei dem wir
unvorhersehbare Ereignisse mit Hilfe unserer Kräfte und guter Würfelwürfe
überstehen müssen. Die Fähigkeiten
unserer Superhelden sind dabei allerdings nicht unbegrenzt, geschicktes
Haushalten und ein erfolgreiches Vorgehen sind dementsprechend unerlässlich.
FRAM
R´Lyeh(Rerasiu, 3 – 5 Spieler, 15
Minuten, 15 €)
In diesem lovecraftschen
Versteigerungsspiel bieten die Spieler nacheinander mit Power-Karten auf
Schätze. Dummerweise kennt aber nur der aktuelle Kartengeber die Schatzkarte
wirklich, alle anderen müssen aus dessen Geboten Rückschlüsse ziehen. Obendrein
bedeuten eingesetzte Power-Karten auch noch Minuspunkte, die den Spieler
zunehmend in den Wahnsinn und damit in die Fänge von Kultisten treiben. Sollten
irgendwann alle Spieler wahnsinnig sein, erwacht der Große Alte und der Spieler
mit den meisten Minuspunkten gewinnt. Bleibt auch nur 1 Spieler geistig gesund
zählen natürlich die Pluspunkte.
Go
da Cheese!(Hisashi Hayashi, 3 – 5
Spieler, 20 Minuten, 13 €)
In großen Häusern findet
man üblicherweise große Speisekammern. Und diese sind voll mit Käse. Und auf
diesen stürzen sich alle Mäuse der Umgebung, sobald sich die Tür öffnet. Und
schon beginnt ein wilder Kampf zwischen Mäusen, Katzen und Hunden, bei dem es
ebenso auf die Verwaltung der Handkarten wie auf geschicktes Einschätzen der
Mitspieler geht. Denn nicht alle Karten werden offen ausgelegt und erst die
Auswertung am Ende zeigt, welche Maus sich am cleversten angestellt hat.
Als Stadtverwalter des
römischen Reiches ist es unsere Aufgabe, die uns anvertraute Stadt in eine
gloriose Zukunft zu führen. Mittels geschicktem Ressourcen-Management und
planvoller Verteilung der Stadtplättchen mehren wir unseren militärischen Ruhm,
streben nach kulturellen Errungenschaften und errichten Tempel für unsere
Götter. Doch ohne reichlich Gold und fleißige Arbeiter kommen wir dabei nicht
weit. Nur wer die prächtige Stadt Rom selbst in den Schatten stellt, wird am
Ende die Gunst der Göttin Minerva erringen.
Als ehemalige Ritter
kümmern wir uns nun um Mädchen, die der zurückliegende Krieg in Weißen
verwandelt hat. Mit unserer Hilfe erringen sie Kraft und Ruhm und werden,
sofern das Schicksal gnädig ist, am Ende vielleicht sogar Prinzessin. Wichtig
dabei ist ein geschicktes Ressourcen-Management gepaart mit planvollem
Arbeiter-Einsatz. Und eine gewisse Resistenz gegen übertrieben gezeichnete
Grafiken kann wohl auch nicht schaden.
Schnüre in 3
verschiedenen Farben und Formen stehen uns zur Verfügung, um möglichst schnell
die auf Karten abgebildeten Figuren nachzubilden. Dabei muss nicht nur auf die
Form geachtet werden, auch die genaue Positionierung über- und untereinander
ist wichtig. 3 verschiedene Regeln (Normal, Wettrennen, Kinder) ermöglichen
eine Anpassung an die Gruppe und die eigenen Wünsche.
Ein Auktionsspiel. Schon wieder. Doch
diesmal ist alles anders. Denn diesmal wollen wir die Auktionen gar nicht
gewinnen, wird doch heute nur Müll und Schund angeboten. Da wir uns aber in der
Öffentlichkeit sehen lassen müssen, bieten wir eben doch mit. Und das machen
wir geheim. Wer am meisten bietet bekommt den Zuschlag und verliert direkt Ehre
in Höhe seines Gebotes. Die Verlierer werden dagegen mit einem Erhalt an Ehre
belohnt. Am Ende gewinnt natürlich, wer am meisten Ehre besitzt. Diese kann
noch gesteigert werden, indem 2 der eigentlich nutzlosen Dinge ersteigert werden,
hinter denen die Spieler (geheim) her sind.
Abwechselnd ziehen wir
viereckige Plättchen und platzieren diese in unserem langsam wachsenden Reich.
Kommt bekannt vor? Was wenn ich sage, dass auf diesen Plättchen auch noch Wege abgebildet
sind, die passend gelegt werden müssen? Damit enden aber auch schon die
Gemeinsamkeiten mit einem bekannten Brettspielklassiker. Denn bei Sheep &
Thief liegt der Fokus klar auf der Schafzucht und dem Beklauen der Mitspieler.
Karten mit Schafen liefern dabei Tierchen, Hunde treiben sie in unsere Hütte in
Sicherheit. Mit einer Diebeskarte bewegen wir die Räuberbande, welche daraufhin
nach Herzenslust in der gegnerischen Herde wildert.
In diesem simplen
Gefechtsspiel stehen sich anfänglich 2 verdeckte Reihen von Panzern (Karten)
gegenüber. Nach und nach werden diese aufgedeckt und können von nun an (mittels
Würfel) angreifen. Der Kampf selbst ist dabei denkbar einfach, Abwechslung soll
insbesondere durch Sonderfähigkeiten geboten werden. Die Panzer selbst entsprechen
realistischen Vorbildern aus dem 2. Weltkrieg. Wem das nicht ausreicht, der
kann obendrein gleich noch die Erweiterungen dazu erwerben.
The
Arabian Pots (Takashi Hamada, 2 – 6 Spieler, 15 Minuten, 34 €)
Für dieses abstrakte
aber wunderschöne Spiel ist ein gutes Gehör Grundvoraussetzung. Das eigentliche
Spielprinzip ist denkbar simpel. Wer 3 identische Gefäße durch verschieben und
tauschen in eine Reihe bekommt, gewinnt. Optisch unterscheiden sich die Gefäße
allerdings nicht, nur der Ton den sie beim Schütteln machen lässt auf ihre
Gruppe schließen. Wem das nicht genug ist, der kann obendrein ein Gefäß verwenden,
das beim Schütteln keine Geräusche macht. Dadurch wird das Bilden von Reihen
weiter verkompliziert.
Eine Meute blutrünstiger
Menschen gegen einen einsamen, harmlosen Vampir. Kann das gutgehen?
Glücklicherweise ist der Vampir auf dem Spielbrett unsichtbar, seine Position
kann von den Menschen nur grob mittels Radar festgestellt werden. Werden die
Laufwege richtig abgeschätzt und Schüsse in die korrekte Richtung abgegeben,
gewinnen die Menschen. Geht die Munition aus oder alle Menschlein wurden
ausgesaugt, kann der freundliche Blutsauger die Flucht ergreifen.
Vanquish
Sky (Kuro, 2 Spieler, 30 Minuten, 19 €)
2 Spieler stehen sich in
einem Martial-Arts Duell gegenüber, bewaffnet nur mit ein paar Karten. Einige
davon (die besonderen Aktionen) liegen teilweise von vornherein aus und warten
auf ihren Einsatz. Dazu müssen wir nur eine Kampfrunde nach dem
Schere/Stein/Papier Prinzip gewinnen. Jede gewonnene Runde fügt dem Gegner
einen Schaden zu und deckt darüber hinaus weitere Spezialkarten auf, wodurch für
die kommenden Runden schlagkräftigere Aktionen verfügbar werden.
Village of
Familiar (Tansan & Co, 3 – 4 Spieler, 45 Minuten,
34 €)
Die örtliche Magieschule
feiert ihren Jahresabschluss. Doch bevor du dich als ausgebildete Hexe feiern
lassen kannst, steht noch deine Abschlussprüfung an. Und diese besteht in nicht
weniger als der Erschaffung einer schönen Stadt für dich und deine Familie. Da
man in magischen Städtchen scheinbar am liebsten in Baumhäusern wohnt, sollten
diese auch das Ziel deiner Anstrengungen sein. Während der Planungsphase
schnappst du dir per Card-Drafting Blaupausen und nutzt Magie um die Pläne der
anderen Spieler zu sabotieren. In der Folgephase werden die Blaupausen zum Bau
deiner Häuser genutzt, wobei besonders hohe Bauwerke von Interesse sind und
spannendere Sonderfähigkeiten bieten. Obendrein solltest du stets darauf
achten, dass deinem Wald nicht die Ressourcen ausgehen. Denn auch diese zählen
am Ende zu den Siegpunkten. Die Grafik die ihr hier seht ist im Übrigen noch nicht final.
Trotz der umfangreichen
Liste habe ich noch immer nicht alle Spiele von Japon Brand aufgeführt, einige
Produkte (wie etwa ein Kartendeck mit Blümchenmotiv) habe ich vorab
aussortiert. Wer noch etwas mehr schmökern will, kann aber einfach DIESEM LINK
folgen und dort bei Bedarf auch gleich vorbestellen.
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