Mittwoch, 8. Juli 2015

UGO!

AGA… IGO…EGO!
Stichspiele gibt es wie Sand am Meer. Und jedes Jahr erscheinen gefühlt dutzende Neue, die allesamt nach der Aufmerksamkeit der Spieler heischen. Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, um in der Masse aufzufallen. Und sei es nur mit einem seltsamen Titel. Und hier kann UGO! (Hoekstra, Jansen, Zuidhof / Kosmos) durchaus punkten. Denn ein Titel der weniger Rückschlüsse auf das Spiel selbst ermöglicht, ist schwer denkbar.

Was aber genau ist denn nun UGO!? Nun, UGO! ist ein Stichkartenspiel. Wir spielen Karten, gewinnen Stiche und sammeln damit am Ende Punkte. Zumindest sofern wir unsere Ländereien mit ausreichend Bauern versorgt haben.




 

Die Karten
Als Stichspiel sind die grundlegenden Regeln von UGO! eher simpel. Jeder Spieler spielt pro Runde eine seiner anfänglich 10 Handkarten aus. Diese existieren in 5 Farben und in Zahlen von 0 bis 8. Beim Ausspielen herrscht bedienpflicht, wenn möglich muss also die gleiche Farbe ausgelegt werden wie bei der angespielten Karte. Eine Trumpffarbe existiert allerdings nicht, der Stich geht schlicht an denjenigen der die höchste Karte ausgespielt hat. Wer gewinnt sammelt alle Karten ein und verteilt diese in seinen Ländereien. Und damit wären wir auch bei der grundlegenden Besonderheit von UGO!.


Ländereien und Bauern
Jeder Spieler verfügt über insgesamt 5 Ländereien. Wird ein Stich gewonnen werden die Karten nach Farben sortiert den einzelnen Landstrichen zugeordnet. Dabei liegt die zuletzt gewonnene Karte immer oben. Wer also eine rote 8 bekommt, muss diese auf bereits ausliegende rote Karten legen. Dies kann durchaus ärgerlich sein, zählt doch am Ende nur die oberste Karte für die Punkte. Und auch das nur, wenn man ausreichend Bauern gesammelt hat. Diese sind über diverse Karten zu erwerben und für den Spielsieg unerlässlich. Denn jeder Landstrich der nicht mit ausreichend Bauern versorgt wurde kostet am Ende Punkte, sofern eine Karte auf dem entsprechenden Feld liegt. Zu viele Farben zu sammeln kann also ebenso gefährlich sein, wie zu wenige Stiche zu gewinnen.

Fazit
Wie aus der Beschreibung bereits hervorgehen dürfte, kann UGO! ein sehr frustrierendes Spiel sein. Wenn die eigene 8 von einer 0 überdeckt wird oder am Ende noch Punktekarten auf Ländereien ohne Bauern landen, ist Frust fast garantiert. Gleichzeitig kann der Einfluss auf den Spielverlauf bei UGO! überschaubar sein, die eigenen Optionen hängen immer auch von den Karten ab. Und zuletzt funktioniert das Spiel zwar auch zu zweit, wirklich unterhaltsam ist es in dieser Minimalbesetzung allerdings nicht.

Und dennoch macht UGO! durchaus Spaß. Das eingängige und simple Spielprinzip gepaart mit neuen Ideen heben das Spiel doch aus der Masse der aktuellen Stichspiele heraus. Die Schadenfreude wenn ein eigener Plan aufgeht, die Begeisterung wenn man kurz vor Schluss noch den benötigten Bauern bekommt, all das macht einfach Spaß. Insbesondere in größeren Runden kommt so Stimmung auf, obwohl der Chaosfaktor dabei auch deutlich steigt.

Damit ist UGO! für mich zwar kein herausragendes Spiel, aber dennoch eine gerne gesehene Abwechslung.  


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