Donnerstag, 15. September 2016

Firefly: Das Spiel



„Jeden Freitagabend ist der Fernseher reserviert für Joss Whedons brillante neue Serie Firefly. Am besten wir klären das gleich, da sie einige Jahre laufen wird.“ Wie Fans der Serie wissen dürften, war diese Aussage von Sheldon Cooper nicht unbedingt seine zutreffendste. Denn die Serie wurde nach nur einer Staffel abgesetzt, genießt allerdings bis heute Kultstatus. Und glücklicherweise gibt es für Fans durchaus andere Möglichkeiten, ihre Dosis von Malcolm, Wash oder River zu bekommen.

„Finde eine Crew – finde einen Job – flieg weiter“ lautet der Untertitel von Firefly (A. Dill, J. Kovaleski, S. Sweigart / Heidelberger Spieleverlag) womit das grundlegende Spielprinzip eigentlich auch schon beschrieben wäre. Und natürlich erwarten uns auf unserem Weg reichlich bekannte Gesichter, Orte und Aufgaben.



Das Weltall
Das Weltall besteht in Firefly aus mehreren Sektoren, prall gefüllt mit Planeten, Handelsposten und Auftraggebern. Diese zu besuchen, Aufträge anzunehmen und sich mit einer passenden Crew und guter Ausrüstung auszustatten ist die Quintessenz des Spiels. Denn anfänglich verfügen wir nur über einen eher mickrig ausgestatteten Raumflitzer und die Crew beschränkt sich auf unseren Kapitän. Um das zu ändern stehen uns jede Runde 2 Aktionen zur Verfügung, die wir aus 4 verschiedenen Auswählen. So können wir etwa fliegen, wobei wir entweder einen Sektor weiterschleichen oder mehrere Sektoren weit flitzen, dabei aber das Risiko von Maschinenschäden oder Überfällen eingehen. Je nach Region können wir dabei auch auf einen Allianz-Kreuzer oder die Reaver treffen, die sich an unserer Crew gütlich tun.




Aufträge
Als weitere Aktionen können wir neue Aufträge annehmen oder an diesen Arbeiten. Je nach Auftrag müssen wir dabei etwa Handelswaren von einem Planet zu einem anderen Transportieren oder direkt auf einem Planeten ein Verbrechen ausführen. Stets wird dabei zwischen legal und illegal unterschieden, wobei letztere zumeist lukrativer aber auch gefährlicher ist. Obendrein sorgen Steckbriefe dafür, dass wir bei der Allianz nicht mehr alzu gerne gesehen sind, was sich an vielen Stellen negativ auswirken kann. Um unsere Aufträge erfolgreich angehen zu können, sollten wir uns wann immer möglich an einem Handelsposten ausrüsten, wobei stets eine (teilweise) zufällige Auswahl an erwerbbaren Karten zur Verfügung steht. Sowohl Ausrüstung als auch Crew bringen einerseits verschiedene Fähigkeiten, andererseits aber auch zusätzliche Punkte für die häufig auszuführenden Fertigkeitsproben.




Proben
Proben kommen bei Firefly in fast allen Situationen vor und werden stets auf die gleiche Art abgehandelt. Jede Probe wird auf eine von drei Fertigkeiten (Kampf, Technik und Verhandeln) durchgeführt. Dazu zählen wir einfach die entsprechenden Symbole auf allen beteiligten Charakteren und Ausrüstungskarten und Würfeln dazu einen Würfel. Das Ergebnis variiert je nach Aufgabe, üblicherweise bedeutet ein höheres Ergebnis allerdings auch ein besseres Resultat. 




Aufgaben
Bleibt noch die Frage, warum wir uns das eigentlich alles antun. Und hier kommen die Missionen ins Spiel, die vorab ausgewählt werden und stets unterschiedliche Siegbedingungen vorgeben. So müssen wir etwa möglichst viel Geld sammeln, uns bei verschiedenen Fraktionen einschmeicheln oder besonders schwere Aufträge ausführen. Wer zuerst alle Aufgaben erfüllt ist Sieger, was durchaus auch einmal deutlich mehr als die angegebenen 2 Stunden dauern kann.



Fazit
Firefly ist ein Spiel für Fans. Das sollte gleich von vornherein klar gestellt sein. Ob Bilder, Hintergrundgeschichte, Spielplan oder Karten, wirklich alles an Firefly basiert auf der Serie und sieht auch entsprechende aus. Und das ist schon mal ein richtig dickes Plus. Denn mit River und Malcolm in der Firefly vor den Reavern zu fliehen macht einfach deutlich mehr Spaß, als mit namenlosen Statisten herum zu düsen. Und auch die zu erfüllenden Aufgaben und der allgemeine Spielverlauf orientieren sich an der Serie, stets fühlt man sich wie in der Welt von Josh Whedon.


Das Spiel selbst ist dagegen vergleichsweise banal. Zwar bietet der Spielverlauf einige Optionen und die Vielfalt der Karten und Missionen bietet Abwechslung, die grundlegenden Möglichkeiten sind aber recht simpel. Stets sammeln wir an einem Ort Aufträge, fliegen damit zum nächsten und geben das erworbene Geld für bessere Karten aus. Ob die Mission dabei vorgibt einen bestimmten Betrag oder besonders gute Ausrüstung zu sammeln ändert am Verlauf nichts. Seinem Untertitel „Finde eine Crew – finde einen Job – flieg weiter“ wird das Spiel damit mehr als gerecht. Wem das ausreicht der wird hier bestens bedient, wer dagegen ernsthafte Strategien oder eine ausgeklügelte Taktik sucht, der sollte die Finger von Firefly lassen. Gerade zu zweit ist der Verlauf sogar häufig geradezu langweilig. Darüber hinaus ist der Glücksanteil sehr hoch. Jede Probe, jede Bewegung basiert im Endeffekt auf einem Würfelwurf oder dem Ziehen von Karten. Auch ob man überragende oder eher schwache Ausrüstung sammelt ist eher Glückssache und damit zumeist auch der Spielausgang.

Thematisch ist Firefly damit ganz großes Kino, spielerisch gibt es dagegen reichlich bessere Alternativen. Aber als echter Browncoat lässt man sich davon natürlich nicht abhalten.





http://spielfreude.blogspot.de/p/vorschau-spiel-2016.html

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